Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Fachkräftemangel: Augsburger Gastronomie „kocht auf Sparflamme”

Fachkräftemangel in der Gastronomie: Knapp 60 offene Stellen gibt es in Augsburger Restaurant-Küchen. (Foto: NGG / Tobias Seifert)
Fachkräftemangel in der Gastronomie: Knapp 60 offene Stellen gibt es in Augsburger Restaurant-Küchen. (Foto: NGG / Tobias Seifert)
Fachkräftemangel in der Gastronomie: Knapp 60 offene Stellen gibt es in Augsburger Restaurant-Küchen. (Foto: NGG / Tobias Seifert)
Fachkräftemangel in der Gastronomie: Knapp 60 offene Stellen gibt es in Augsburger Restaurant-Küchen. (Foto: NGG / Tobias Seifert)
Fachkräftemangel in der Gastronomie: Knapp 60 offene Stellen gibt es in Augsburger Restaurant-Küchen. (Foto: NGG / Tobias Seifert)

Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Augsburger Gastronomie bleibt die Küche immer öfter kalt. Der Personalmangel in der Branche ist groß. Allein für Augsburg hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie Ende August rund 125 offene Stellen registriert. Knapp 60 Jobs in der Küche sind in Augsburg unbesetzt. Und auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 23 Ausbildungsplätze waren Ende August noch immer frei. „Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein”, sagt Laura Schimmel von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie betont: „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt.” Um Fachkräfte zu halten fordert die NGG nun einen „Gastro-Start-Lohn” von 3000 Euro brutto pro Monat für alle, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.

„Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme”, sagt NGG-Geschäftsführerin Schimmel. „Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings – fast alle suchen händeringend Unterstützung.” In der Gastro-Branche müsse sich daher aus Sicht der Gewerkschaft einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal”, so Schimmel.

Von fairer Bezahlung seien viele Beschäftigte der Branche weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen in Augsburg ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang”, heißt es von der NGG-Geschäftsführerin. Und weiter: „Wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3000 Euro.” (pm/jaf)

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