Das Jahr 2019 wird für den Bezirk Schwaben ein Jubiläumsjahr. Denn nicht nur Leopold Mozart feiert heuer seinen 300. Geburtstag - und wird damit „fünf Mal 60”, wie es die Dirigentin des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters ausdrückt - auch das Jugendorchester selbst wird 60 Jahre alt.
Das Jubiläumskonzert in der Basilika Ottobeuren stellte der Bezirk Schwaben am Dienstag in Augsburg als einen der Höhepunkte des kulturellen Programms 2019 vor. Das Orchester wird im September an seinem Gründungsort die vierte Sinfonie von Anton Bruckner spielen. Auch die Trachtenkultur-Beratung feiert im kommenden Jahr ihren 20. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Ganz neu ist im Gegensatz dazu der Musikförderpreis des Bezirks, der dieses Jahr zum ersten Mal an schwäbische Nachwuchstalente vergeben wird. Der Bezirk Schwaben ist Träger zahlreicher Museen und unterstützt weitere Einrichtungen, die die schwäbische Tradition und Identität erhalten sollen. „Wir legen seit Jahren großen Wert darauf, dass mit dem Bezirk Schwaben auch Kunst und Kultur in Verbindung gebracht wird”, sagte Bezirkstagspräsident Martin Sailer am Dienstag.
Unter anderem stellten an diesem Tag auch die Leiter der Museen die Höhepunkte ihres Programms für das kommende Jahr vor. So blickt das Museum Oberschönenfeld zwischen April und Oktober in der Ausstellung „Best of” zurück auf vergangene Themen. „Wir präsentieren noch einmal Publikumslieblinge, erinnern aber auch an die Anfänge des Museums ab 1984”, so Museumsleiterin Beate Spiegel. Ab dem 22. September zeigt der Kunstpreisträger des Bezirks Schwaben 2017 außerdem sein aktuelles Projekt. Maximilian Prüfer reiste in die chinesische Provinz Sichuan, wo Bienen seit Jahrzehnten ausgestorben sind, und dokumentierte und fotografierte dort die Menschen, die die mühsame Bestäubung der Bäume übernehmen. Eine Auswahl der Fotografien wird zum ersten Mal in der Ausstellung „Bien”, der Begriff für den Superorganismus des Bienenvolks, präsentiert.
Einen Neuzugang erwartet das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren. Im Laufe des Jahres soll eine historische Sägemühle aus Hettisried als Gesamtbauwerk ins Freilichtmuseum nach Illerbeuren versetzt werden. In dem Gebäude befindet sich noch ein originales Gattersägewerk der Firma Doser aus Aichstetten, das Besucher nach dem Umzug in Aktion erleben können. Die Säge wird das 34. Gebäude auf dem zwölf Hektar großen Museumsgelände sein.
Neu ist in diesem Jahr der Musikförderpreis des Bezirks Schwaben. Der Förderpreis soll an Nachwuchsmusiker oder Ensembles verliehen werden, die „zur Entwicklung eines innovativen, hochwertigen und vielfältigen Musiklebens in Schwaben beitragen”, so der Bezirk. In Ausnahmefällen könnten aber auch renommierte Künstler für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden. Bewerben können sich Musiker aller Sparten - Dirigenten, Komponisten, Solisten, Orchester oder Ensembles. Die einzige Voraussetzung: Die Bewerber müssen ihren Wirkungsschwerpunkt seit mindestens zwei Jahren in Schwaben haben oder aus dem Bezirk stammen. Insgesamt wird alle zwei Jahre ein Preisgeld von 50 000 Euro vergeben, das zwischen bis zu drei Preisträgern aufgeteilt werden kann. Dieses Geld soll aber nicht nur den Musikern zu Gute kommen, sondern auch dem Rest von Schwaben. Denn die Gewinner müssen es verwenden, um hochwertige Konzerte oder musikalische Projekte zu ermöglichen, etwa durch die Verpflichtung international renommierter Konzertpartner oder besondere Projektideen.