Die Schar der Gratulanten wollte gar nicht mehr enden, als Marianne Herb ihren 80. Geburtstag feierte. Die Festlichkeiten zogen sich sogar mehrere Tage hin.

Sowohl Marianne als auch ihr Gatte Anton, mit dem sie vergangenes Jahr diamantene Hochzeit feierte, sind beide in örtlichen Vereinen sehr engagiert und daher in Rehling gut bekannt.

Marianne ist eine gebürtige Seifert. Sie kam 1946 als Zweijährige zusammen mit der älteren Schwester und den Eltern als Heimatvertriebene aus Neuhammer (Sudentenland, Tschechien). Auf Schloss Scherneck fand die Familie Unterkunft und der Vater Arbeit. Dort oben auf dem Schlossgelände verbrachten die „zwei Mädels aus dem Osten“ mit den zwei jüngeren Geschwistern ihre Kinder- und Jugendzeit. Marianne Herb machte in Augsburg eine Ausbildung zur Schneiderin, das lebt sie heute noch als ihr Hobby aus. Mit gerade mal 19 Jahren heiratete sie ihren Jugendfreund, den 20-jährigen Anton Herb. Die Liebe habe sie zusammengeschweißt und die vielen Entbehrungen in einer oft schwierigen Zeit gemeinsam meistern lassen, wie sie rückblickend erzählen. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, drei Enkel und drei Urenkel komplettieren die Familie.

Marianne Herb engagiert sich seit Jahrzehnten Mitglied im Rehlinger Schützenverein und im Obst- und Gartenbauverein. Ihr liebster Verein war zweifellos die KAB, die sich mangels Mitgliedern zum vergangenen Jahresende aufgelöst hat (wir berichteten). Dort hatte sie als Bannertägerin begonnen, war viele Jahre Frauenleiterin, zuletzt auch viele Jahre Vorsitzende.

Sie ist auch heute noch die treibende Kraft bei den Strickerfrauen. Die Frauen arbeiten bereits fleißig auf den nächsten Adventsmarkt hin, wo jährlich ein schöner Betrag für soziale Zwecke verbleibt. Auch ohne KAB ist Marianne Herb mit ihrem eingespielten Team weiter mit verantwortlich für die Seniorennachmittage, sie ist zudem im Pfarrgemeinderat aktiv und macht Lektorendienste.

Unter die große Schar der Gratulanten reihten sich Rehlings Bürgermeister Christoph Aidelsburger sowie die Vereinsspitze der Alpenrose Rehling und des Obst- und Gartenbauvereins.

Marianne Herbs größter Wunsch ist es, dass sie den verbleibenden Lebensabend zusammen mit ihrem Mann Anton und ihren Angehörigen noch einige Jahre genießen kann, sagt sie. Und so lange wird sie bestimmt auch den Rehlinger Vereinen helfen, wo immer es ihr möglich ist.