Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.06.2023 18:00

Ein Komödiant in der Kirche

<b>Begeisterte in der Dasinger Pfarrkirche</b>mit dem Pavel-Sandorf-Quartett: Volker Heißmann. (Foto: Nicole Großhauser)
Begeisterte in der Dasinger Pfarrkirchemit dem Pavel-Sandorf-Quartett: Volker Heißmann. (Foto: Nicole Großhauser)
Begeisterte in der Dasinger Pfarrkirchemit dem Pavel-Sandorf-Quartett: Volker Heißmann. (Foto: Nicole Großhauser)
Begeisterte in der Dasinger Pfarrkirchemit dem Pavel-Sandorf-Quartett: Volker Heißmann. (Foto: Nicole Großhauser)
Begeisterte in der Dasinger Pfarrkirchemit dem Pavel-Sandorf-Quartett: Volker Heißmann. (Foto: Nicole Großhauser)

Ein Komödiant in der Kirche. Passt denn das? Genau diese Frage stellte auch Volker Heißmann zu Beginn seines Kirchenkonzertes „Introitus interruptus“ in der Dasinger Kirche St. Martin und erklärte dabei den ungewöhnlichen Titel des Konzertes. Dieser rühre von seinem ersten Kirchenkonzert, das ein Benefizkonzert zur Finanzierung eines behindertengerechten Zugangs zur Kirche St. Paul in Fürth war. Für diese Menschen war der Eingang (Introitus) zur Kirche bis dahin unterbrochen (interruptus).

Volker Heißmann, vielen besser bekannt zusammen mit Martin Rassau als Waltraud und Mariechen oder vom Fasching in Veitshöchheim, präsentierte in Dasing eine ganz andere Seite seiner Person. Er erzählte aus seinem Leben, wie er aufwuchs in Fürth gegenüber der Kirche St. Paul, als Kind am Krippenspiel teilnahm, sich als Jugendlicher in der Kirche engagierte und natürlich mit seinem Gesangstalent in sämtlichen Chören seiner Heimatpfarrei vertreten war. Humorvoll schilderte er seine erste Liebe und seine Ausbildung zum Hotelfachmann. Dass ein Komödiant – wie jeder Mensch – auch nicht von Schicksalsschlägen verschont bleibt, zeigte sich als Heißmann sehr offen vom plötzlichen Tod seines Vaters sprach und von seinen Gefühlen, die dieser Verlust in ihm auslöste. Er gestand sein Hadern mit Gott, aber auch wie ihm sein Glaube in dieser schweren Lebenssituation geholfen habe. Zu einem Ritual ist für den Künstler geworden, auf seinen Reisen stets eine Kirche aufzusuchen. Er danke Gott für das Gute in seinem Leben und fühle sich gestärkt nach der Zwiesprache mit Gott.

Auf jede Erzählung folgte ein thematisch passendes Lied, das Volker Heißmann zusammen mit dem Pavel-Sandorf-Quartett zum Besten gab, darunter die Kirchenklassiker „Von guten Mächten“ und „Halleluja“ aber auch Udo Jürgens „Was wichtig ist“. Diakon Michael Popfinger bedankte sich im Namen der Pfarrei und engagierte Volker Heißmann sogleich als Ministranten, um das Gebetbuch zu halten, damit der Diakon einen Segen für die anwesenden Besucher sprechen konnte. Nach dem wunderbaren Schlusslied „My Way – So leb dein Leben“ bedankte sich auch noch das Publikum am Ende des Konzertes mit Standing Ovations. Und damit war dann auch die eingangs gestellte Frage beantwortet, dass Glaube, Besinnung und Humor sich nicht ausschließen müssen, sondern durchaus zu einem wunderbaren, beeindruckenden Abend führen können.


Von Robert Edler

Redakteur

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