Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Doppelspitze fürs Modular-Festival

Das neue Modular-Team sowie die neue Festivalleitung wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Julia Appel (rechts) und Clemens Wieser (links) werden in Zukunft als Doppelspitze das Augsburger Jugendkultur-Festival leiten. (Foto: Stadtjugendring Augsburg)
Das neue Modular-Team sowie die neue Festivalleitung wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Julia Appel (rechts) und Clemens Wieser (links) werden in Zukunft als Doppelspitze das Augsburger Jugendkultur-Festival leiten. (Foto: Stadtjugendring Augsburg)
Das neue Modular-Team sowie die neue Festivalleitung wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Julia Appel (rechts) und Clemens Wieser (links) werden in Zukunft als Doppelspitze das Augsburger Jugendkultur-Festival leiten. (Foto: Stadtjugendring Augsburg)
Das neue Modular-Team sowie die neue Festivalleitung wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Julia Appel (rechts) und Clemens Wieser (links) werden in Zukunft als Doppelspitze das Augsburger Jugendkultur-Festival leiten. (Foto: Stadtjugendring Augsburg)
Das neue Modular-Team sowie die neue Festivalleitung wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Julia Appel (rechts) und Clemens Wieser (links) werden in Zukunft als Doppelspitze das Augsburger Jugendkultur-Festival leiten. (Foto: Stadtjugendring Augsburg)

Das Modularfestival wird künftig von einer Doppelspitze geleitet. Dieser Schritt setzt Spekulationen ein Ende, dass der bisherige Festivalleiter Patrick Jung noch um ein Jahr verlängern könnte.

Stattdessen präsentierte der Stadtjugendring nun das neue Modular-Team samt Festivalleitung. Die Doppelspitze besteht aus Julia Appel und Clemens Wieser. Wie der Stadtjugendring mitteilt, sind beide bereits mit dem Jugendfestival vertraut. Wieser zeichnet bereits seit 2019 für Bühnenprogramm und Marketing verantwortlich und Julia Appel übernimmt seit 2022 das Beteiligungsmanagement für Programm und Ehrenamt. Zusätzlich sollen Anna Tokarski und Celina Miehle ab März je die Produktionsleitung sowie die Festivalassistenz übernehmen. Der bisherige Festivalleiter Patrick Jung sowie der Produktionsleiter werden das Team allerdings bis Ende Januar beziehungsweise Ende März verlassen.

Die Vorsitzende Marlene Mechold begrüßte die Entscheidung: „Wir sind sehr glücklich, nun die Nachfolgen geklärt zu haben und mit einem neuen Team in das Festival 2024, aber auch die Konzeptentwicklung für 2025 starten zu können.” Mit Appel und Wieser wolle das Festivalteam in Zukunft an die bisherigen Erfolge anknüpfen, so Mechold weiter.

Genau das könnte aber in diesem Jahr eine Aufgabe unter erschwerten Bedingungen sein. Grund hierfür sind Pläne des Stadtjugendrings, das Festival zu verkleinern, die bereits Ende November im Kulturausschuss des Augsburger Stadtrats für rege Diskussionen sorgten. Das Modular, das 2007 zum ersten Mal stattfand, hat sich im Laufe der Zeit stetig vergrößert und ist mittlerweile ein Fixpunkt in der Augsburger Veranstaltungslandschaft. Mit steigender Beliebtheit wuchs der Aufwand. Mehr Besucher sorgten nicht nur für mehr Einnahmen, sondern machten auch deutlich mehr Arbeit, die beim Stadtjugendring auch von einem Heer an Freiwilligen erledigt wurde. Zum Rekordfestival 2023 kamen 55 Bands und etwa 11.000 Besucher täglich. Hinter den Kulissen arbeiteten mehr als 500 Freiwillige in 18 Tätigkeitsfeldern, zu denen noch 300 weitere Freiwillige aus Vereinen und Verbänden kamen, deren Arbeit zusätzlich koordiniert werden musste. Dafür war der Stadtjugendring zum Festival 2023 in nicht weniger als 14 Arbeitskreisen organisiert. Laut eigenem Bekunden sei das Team damit „an die Grenzen seiner Verwaltungskapazitäten gestoßen”.

Im Vorfeld der Kulturausschusssitzung plante der Stadtjugendring daher, das Festival 2024 deutlich zu verkleinern. Dabei wurde wohl eine Zahl von 7000 Besuchern pro Tag anvisiert. Davon, 2024 als Brückenjahr und Verschnaufpause nutzen zu wollen, war die Rede. Die Planungen stießen nicht nur aufgrund der mangelnden Kommunikation im Ausschuss auf Kritik. Immerhin unterstützt die Stadt das Event mit etwa 170.000 Euro. Das Konzept sowie die Durchführung im Rekordjahr wurden dagegen von allen Ausschussmitgliedern ausdrücklich gelobt. Schlussendlich wurde ein Kompromiss gefunden. Als Zielmarke wurden 9000 Besucher ausgegeben.

Die Personalie des Festivalleiters wurde nach Jungs Kündigung im Ausschuss bereits heftig diskutiert. Der Stadtjugendring wollte schnellstmöglich einen neuen Leiter anwerben, während ein Wechsel auf dieser Position von einigen Ausschussmitgliedern als problematisch gesehen wurde. Andreas Jäckel von der CSU hielt es für schwierig, in der laufenden Planung „das Pferd zu Wechseln”. Die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Christine Wilholm, stellte die Frage nach einem Verantwortlichen in der Planungsphase: „Irgendeiner muss ja immer den Hut aufhaben, das ist leider so. Egal wie teamfähig ich bin, am Ende des Tages gibt es eine Leitung, die auch der Stadt und anderen Kooperationspartnern gegenüber geradestehen muss.” Ihre Frage nach einem Plan B, falls es keinen passenden Bewerber geben würde, blieb damals noch unbeantwortet. Die Antwort lieferte der Stadtjugendring nun in Form der Doppelspitze.

Vorteil an der präsentierten Lösung dürfte sein, dass Wieser und Appel bereits seit einigen Jahren an Bord und mit den Festivalplanungen sowie dem Organisationsteam vertraut sind. Die Schwierigkeit besteht weiter darin, die geplante Modular-Verkleinerung im Mai so durchzuführen, dass weder größere finanzielle Einbußen einen Fehlbetrag erzeugen, noch Besucher enttäuscht werden. Geringere Einnahmen durch weniger Besucher dürfen daher nicht zu einem schlechteren Angebot führen und müssen parallel auch steigende Kosten, etwa bedingt durch Inflation oder Lohnsteigerungen bei Sicherheitsdiensten abdecken. Wie Vertreter des Stadtjugendrings im Ausschuss angaben, hätten die 170.000 Euro städtischer Zuschuss lediglich zehn Prozent der Kosten 2023 abgedeckt, der Rest musste durch Einnahmen finanziert werden.

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