Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.03.2024 23:00

Die Passion in Liedern

<b>Beim Passionssingen</b> vermittelte die Todtenweiser Singrunde einen Blick auf das Passionsgeschehen. (Foto: Sofia Brandmayr )
Beim Passionssingen vermittelte die Todtenweiser Singrunde einen Blick auf das Passionsgeschehen. (Foto: Sofia Brandmayr )
Beim Passionssingen vermittelte die Todtenweiser Singrunde einen Blick auf das Passionsgeschehen. (Foto: Sofia Brandmayr )
Beim Passionssingen vermittelte die Todtenweiser Singrunde einen Blick auf das Passionsgeschehen. (Foto: Sofia Brandmayr )
Beim Passionssingen vermittelte die Todtenweiser Singrunde einen Blick auf das Passionsgeschehen. (Foto: Sofia Brandmayr )

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind” lautete die Überschrift auf dem Plakat. Die Singrunde gestaltete mit Liedern, Erzählungen nach dem Matthäus Evangelium und mit meditativen Texten einen authentischen Blick auf das Passionsgeschehen. Dies wurde schon an den Liedanfängen deutlich wie „Eines Tages kam einer” und „Unser Leben sei ein Fest”. Ursula Haggenmüller lud die Zuhörer ein, Jesus auf seinem Weg zum Kreuz zu begleiten. Georg Bosch begleitete die Lieder harmonisch an der Gitarre.

In der Kommunität Gnadenthal entstand der Kanon „Wo zwei oder drei”, nach Mt.18,20 überliefert, den der Chor mit einem farbigen Klangbild vortrug. Es folgten die Seligpreisungen, die Jesus auf dem Berg zu der Volksmenge sprach. Musikalisch wurden die Aussagen in dem Satz „Selig seit ihr” noch vertieft. Berührend und nachdenklich beeindruckte auch das „Lied „Kommet alle zu mir”. Friedrich Händel schrieb 1747 das Chorwerk „Hosianna”, das vom Chor mächtig erklang und an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnerte. Mit sichtlicher Freude präsentierten sich die Frauen mit dem Satz von Hans Berger „Singt dem König Freudenpsalmen”, dann wieder ruhig und getragen „Beim letzten Abendmahle”.

Hans Leopold übernahm als Solist die Texte „Dies ist mein Gebot”, worauf der Chor mehrstimmig antwortete. Ursula Haggenmüller meditierte weiter. „Was ihr meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.” Mit ausgewogenem Stimmklang folgte „Wo die Güte und die Liebe wohnt”. „Wenn wir das folgende Ölberglied,Bleibet hier und wachet mit mir' singen, denken wir auch an alle Menschen, die Angst, Verlassenheit und Ausweglosigkeit erfahren müssen. Das Kreuz bedeutet nicht nur Tod, sondern auch Auferstehung, Trost und Hoffnung”, machte Haggenmüller deutlich. Ein berührendes „Kyrie-eleison” und darauf ruhig und ergreifend das „Adoramus te” von Francesco Roselli (1520) folgten. „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?”, könnten auch heute die Worte vieler leidender Menschen sein. So wurde auch der beeindruckende Satz „Bewahre uns Gott” stimmlich ausgewogen vom Chor interpretiert. Noch einmal schickte man Gedanken an die Gemeinde in Korinth, „seid mutig und stark, alles soll in Liebe geschehen”.

Ursula Haggenmüller bedankte sich bei den Zuhörern für die Stille und das Innehalten, wünschte nach eine besinnliche Karwoche und frohe Ostertage. Die Besucher sparten nicht mit Beifall für die besinnliche Gestaltung des Passionswegs. Den Schlusspunkt bildete der gemeinsam gesungene Friedenskanon „Dona nobis pacem”.


Von Heidi Geirhos
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