Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Der Stadtwald Augsburg ist Vorbild für andere Wälder

Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgezeichnet. (Foto: Alexander Rochau / imago)
Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgezeichnet. (Foto: Alexander Rochau / imago)
Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgezeichnet. (Foto: Alexander Rochau / imago)
Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgezeichnet. (Foto: Alexander Rochau / imago)
Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgezeichnet. (Foto: Alexander Rochau / imago)

Der Augsburger Stadtwald ist „Waldgebiet des Jahres”. Was bereits seit dem vergangenen November feststeht, wurde am Mittwoch offiziell. Im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses übergab Ulrich Dohle die Auszeichnung an das Stadtforstamt und dessen Mitarbeiter. Dohle ist Vorsitzender des Bunds Deutscher Forstleute (BDF). Seit 2012 kürt der Verband seinen Wald des Jahres. Dass am Donnerstag dann auch noch der Internationale Tags des Waldes war, nutzen wiederum Greenpeace Augsburg und der Bund Naturschutz, um den kritischen Zustand der deutschen Wälder hervorzuheben. Der Augsburger Stadtwald sei aufgrund seiner vorbildlichen Multifunktionalität und Ökosystemleistungen gewürdigt worden, sagte Michael Lemster von Greenpeace. „Dass der Stadtwald lobend hervorgehoben wird, zeigt leider auch: Ein vielfältiger Wald ist in Deutschland nicht selbstverständlich.”

Der auch Lechauwald genannte Stadtwald ist eine seit Jahrhunderten bewirtschaftete Kulturlandschaft. Darüber hinaus bietet er Raum für den Naturschutz, für Trinkwasserschutz und für die Erholung. Viele andere Wälder Deutschlands seien demgegenüber zu „monotonen Baumplantagen verunstaltet” worden, so Lemster. Die derzeitige Überarbeitung des Bundeswaldgesetzes stellt nach Ansicht von Greenpeace Augsburg „eine historische Chance dar, den Wäldern in Deutschland den Schutz und die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen”. Augsburg ist bereits weiter: Die Stadt, die zweitgrößte kommunale Waldbesitzerin Deutschlands ist, bewirtschaftet insgesamt 7700 Hektar Forst. Wälder, artenreiche Wiesen, Heiden, Bäche und Flüsse prägen das Landschaftsbild. Der Stadtwald Augsburg ist zudem auf ganzer Fläche Trinkwasserschutzgebiet.

„Je näher ein Wald an die Stadt rückt, desto bedeutender werden seine Gemeinwohlleistungen für ein gutes Leben in der Stadt”, so BDF-Bundesvorsitzender Ulrich Dohle. „Den Augsburger Forstleuten gelingt es aus unserer Sicht beispielhaft, die vielen Ansprüche zum Wohle der Stadtbevölkerung zu erfüllen.” Denn zugleich ist der Stadtwald ein wichtiges Freizeit- und Naherholungsgebiet. Das zeigt sich in dem ausgedehnten Wegenetz von rund 170 Kilometern Länge und der hohen Zahl von drei bis vier Millionen Waldbesuchern pro Jahr.

Den Stadtwald gibt es nun auch als 360-Grad-Panorama im Internet

Besuchen können Interessierte den Wald indes von überall aus – in digitaler Form. Seit dieser Woche gibt es den Stadtwald als 360-Grad-Panorama im Internet. Den virtuellen Rundgang hat die Stadt im Zuge des EU-Förderprojekts „Life Stadt-Wald-Bäche” geschaffen. Mitarbeitende der Augsburger Forstverwaltung und des Landschaftspflegeverbands führen durch verschiedene Lebensräume des Waldes und beantworten Fragen dazu. Über Infoboxen werden außerdem Inhalte vermittelt. Sie zeigen auf, warum es wichtig ist, die Lebensräume zu schützen.

Das Life-Projekt als Ganzes hat zum Ziel, die Durchgängigkeit der Stadtwaldbäche wiederherzustellen und die Wiederanbindung an den Lech zu schaffen. Aber auch Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit sind Bestandteile des Projekts. Nur durch ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit und Vielfalt des Stadtwalds „entsteht das Bedürfnis, die Besonderheiten des Stadtwaldes zu schützen und zu erhalten”, betonte Projektleiterin und stellvertretende Forstamtsleiterin Eva Ritter anlässlich der Freischaltung der neuen „digitalen Erlebniswelt”.

Die Panorama-Ansicht ist auf der Homepage der Stadt Augsburg unter augsburg.de/pano-stadtwald zu finden. Die Plattform kann nicht nur in der Bildschirmversion angezeigt werden, sondern wurde auch an mobile Endgeräte angepasst. Weitere Informationen zum Veranstaltungsprogramm im Stadtwald Augsburg gibt es auch unter augsburg.de/stadtwald sowie unter augsburg.de/waldpavillon. (jaf)

north