Veröffentlicht am 15.03.2022 17:33

Kinderbetreuung wird teurer

Im Katholischen Kinderhaus   St. Johannes Baptist in Alsmoos wird dringend weiteres Personal gesucht. Erste Ausschreibungen blieben erfolglos. 	Foto: Nayra Weber (Foto: Nayra Weber)
Im Katholischen Kinderhaus St. Johannes Baptist in Alsmoos wird dringend weiteres Personal gesucht. Erste Ausschreibungen blieben erfolglos. Foto: Nayra Weber (Foto: Nayra Weber)
Im Katholischen Kinderhaus St. Johannes Baptist in Alsmoos wird dringend weiteres Personal gesucht. Erste Ausschreibungen blieben erfolglos. Foto: Nayra Weber (Foto: Nayra Weber)
Im Katholischen Kinderhaus St. Johannes Baptist in Alsmoos wird dringend weiteres Personal gesucht. Erste Ausschreibungen blieben erfolglos. Foto: Nayra Weber (Foto: Nayra Weber)
Im Katholischen Kinderhaus St. Johannes Baptist in Alsmoos wird dringend weiteres Personal gesucht. Erste Ausschreibungen blieben erfolglos. Foto: Nayra Weber (Foto: Nayra Weber)

Die Steigerung des Dezifits beträgt demzufolge in diesem Haushaltsjahr knapp 76 500 Euro. Wie die Ausführungen der Kirchenstiftung zeigten, hat sich das Minus seit 2018 stetig erhöht. 2018 brachte die Jahresrechnungen sogar ein noch höheres Defizit als angenommen zutage, rund 75 500 Euro; von 41 000 Euro war man ausgegangen. Die Jahresrechnungen 2019 und 2020 fielen allerdings positiver aus als zunächst geplant: 2019 gab es schließlich einen Überschuss von rund 14 000 Euro, nachdem in der Haushaltsplanung von einem Defizit von 43 000 Euro ausgegangen wurde; 2020 fiel das Defizit mit 4000 Euro um knapp 90 000 Euro niedriger aus als befürchtet.

Der planmäßige Anteil der Gemeinde Petersdorf beträgt 2022 insgesamt rund 149 700 Euro. Der Betrag wird auf vierteljährliche Vorauszahlungen aufgeteilt. Centa Plöckl als Vertreterin des Trägers erklärte allerdings bei der Gemeinderatssitzung: „Die Kosten werden nicht in dem Ausmaß sein.”

In dieser Aussage enthalten sind eine gute und eine schlechte Nachricht: Finanziell sollte die Situation am Ende des Jahres also wahrscheinlich besser aussehen als momentan befürchtet. Allerdings liegt dies unter anderem daran, dass sich das Kinderhaus bereits von fünf Mitarbeiterinnen verabschieden musste, wie Plöckl erläuterte. Die Einrichtung ist händeringend auf der Suche nach neuem Personal. Das ist aber nicht in Sicht, auf die vergangenen Ausschreibungen gingen keine Bewerbungen ein. Auch Vorpraktikanten, die sonst das Team unterstützen, haben sich für heuer keine gemeldet. „Der Beruf ist scheinbar nicht attraktiv”, sagte Centa Plöckl. Es sei ein „Rattenschwanz”, der sich aus dieser Situation ergebe: Eine schlechte Personalsituation führe eher zu weiteren Ausfällen wegen Krankheit und zu Kündigungen. Plöckl berichtete, sie habe sich bereits intensive Gedanken um Lösungen für die personelle und wirtschaftliche Situation gemacht, allein Löhne und Gehälter schlagen planmäßig 2022 mit 580 000 Euro zu Buche. Doch: Eine Beschränkung der Betreuungszeit wäre angesichts der Nachfrage und vor allem für berufstätige Eltern schwierig. Fortbildungen und Supervisionen, für die 4800 Euro investiert werden müssen, seien gerade angesichts der Personallage „dringend nötig”.

Während die Beiträge für das Kinderhausjahr 2021 aufgrund der Pandemie-Lage nicht erhöht wurden, sollen die Gebühren ab September 2022 steigen. Der Gemeinderat beschloss, in der Krippe, in die 14 Kinder gehen sollen, und im Kindergarten (49 Kinder), um jeweils 15 Euro, und im Hort (zwölf Kinder) um zehn Euro zu erhöhen. Ein Krippenplatz wird dann zwischen 139 Euro für vier Stunden und 199 Euro für neun Stunden pro Kind im Monat kosten, ein Hortplatz von 52 Euro für zwei Stunden bis 72 Euro für sechs Stunden, die Kosten staffeln sich je nach Buchungszeit.

Die Katholische Kirchenstiftung hatte die Gemeinde bereits über eine geplante Erhöhung der Elternbeiträge informiert. Ihr Vorschlag unterschied sich allerdings hinsichtlich der Kindergarten-Gebühr, bei der nur eine Steigerung um zehn Euro angedacht war. Gemessen an den aktuellen Kinderzahlen und Buchungszeiten hätten sich durch die Beitragserhöhung voraussichtliche monatliche Mehreinnahmen in Höhe von rund 470 Euro ergeben. „Um das in der Haushaltsplanung prognostizierte Defizit für die Zukunft zu verringern, wären weitere Erhöhungen der Elternbeiträge erforderlich”, erklärte die Kirchenstiftung allerdings bereits und verwies insbesondere auf die Kindergarten-Beiträge, die pauschal an die Einrichtung ausgezahlte Förderung von 100 Euro pro Kind hinaus angepasst werden sollten. Im Gemeinderat war man sich nach ausführlicher Diskussion einig, dass eine derartige Erhöhung zwar noch keinen allzu großen wirtschaftlichen Effekt auf das Defizit bewirken könne, doch wichtig als Schritt sei, dieses allmählich zu reduzieren. Bei einer Betreuungszeit von bis zu fünf Stunden fällt aufgrund der Förderung auch weiterhin keine Zahlpflicht der Eltern an.

Mit 97 Euro für eine Betreuungszeit von vier bis fünf Stunden und 129 Euro für neun Stunden liegen die Beiträge zudem weiterhin im Mittelfeld, wie ein Vergleich mit anderen Gemeinden zutage brachte und Bürgermeister Dietrich Binder auch in Bezug auf die anderen Zahlen für Kita und Hort erklärte.

Die Erschließungsarbeiten der LEW am Baugebiet „Ziegelfeld” haben mehr gekostet als zunächst angenommen. Die vorhandene Überspannlampe musste abgebaut und der vorhandene Betonmasten abgebrochen werden, was im einstigen Angebot nicht beinhaltet war. Deswegen und aufgrund von Massenmehrungen stiegen die tatsächlichen Kosten auf knapp 17 000 Euro statt den geplanten 14 000 Euro brutto. Die Mehrkosten für die zusätzlich notwendig gewordenen Arbeiten, 1900 Euro, trägt die Gemeinde Petersdorf. Der Restbetrag für den ersten Straßenabschnitt wird zwischen den Erschließungsträgern und der Gemeinde aufgeteilt, die Beleuchtungskosten für den zweiten Abschnitt tragen die Erschließungsträger. Personalmangel bereitet Träger Sorge

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