Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.11.2022 15:11

Biber staut, Gemeinde baut

<b>Am Griesbach</b> darf der Biber seinen Damm bauen. Wenn er zu viel Wasser staut, greift die Gemeinde ein.  (Foto: Jürgen Hörmann)
Am Griesbach darf der Biber seinen Damm bauen. Wenn er zu viel Wasser staut, greift die Gemeinde ein. (Foto: Jürgen Hörmann)
Am Griesbach darf der Biber seinen Damm bauen. Wenn er zu viel Wasser staut, greift die Gemeinde ein. (Foto: Jürgen Hörmann)
Am Griesbach darf der Biber seinen Damm bauen. Wenn er zu viel Wasser staut, greift die Gemeinde ein. (Foto: Jürgen Hörmann)
Am Griesbach darf der Biber seinen Damm bauen. Wenn er zu viel Wasser staut, greift die Gemeinde ein. (Foto: Jürgen Hörmann)

Hat jemand den Biberdamm zerstört und den geschützten Nager aus dem Griesbach bei Obergriesbach vertrieben? Diese Sorge trieb einen Bürger um, der sich am Wochenende an Behörden und an unsere Zeitung wandte. Ein Anruf bei Bürgermeister Jürgen Hörmann sorgte für Aufklärung: Der Biber ist noch da, der Damm wurde nur zurechtgestutzt.

Schon seit mindestens zwei Jahren hat ein Biber zwischen den Bahngleisen und der Paar seine Wahlheimat gefunden. Die Gemeinde hat dort ein Biotop angelegt, in dem es dem Tier offenbar gut gefällt. Grundsätzlich spricht auch nichts gegen einen Biberdamm an dieser Stelle. Allerdings darf er nicht zu groß werden, denn der Griesbach ist als Entwässerungsgraben notwendig. Zugleich gibt es einige Engstellen entlang der Bahnlinie, weshalb immer darauf geachtet werden muss, dass das Wasser nicht zu hoch steigt.

Alle ein bis zwei Wochen schaut die Gemeinde, wie es am Biberdamm läuft. Dann werden gelegentlich Nebendämme beseitigt, oder der Hauptdamm wird etwas abgesenkt. Genau das wurde auch jetzt wieder gemacht, allerdings nicht mit dem Ziel, den Biber zu vertreiben, sondern um die Koexistenz zu sichern. Das hängt mit dem Tierschutz zusammen, aber ganz banal auch mit dem Umstand, dass das Revier ohnehin nicht biberfrei gehalten werden kann. Würde man den Biber entnehmen, würde sich in kürzester Zeit ein Nachfolger finden. Wegen der Nähe zur Paar ist der Biber-Nachzug unvermeidbar, wie Jürgen Hörmann berichtet. Deshalb werde in Absprache mit dem Biberbeauftragten des Landkreises Aichach-Friedberg der hohe Aufwand betrieben, den Damm fortwährend zu beobachten und bei Bedarf zurechtzustutzen.

Jürgen Hörmann hat sich die Stelle am Montag noch einmal angesehen. Das Wasser sei etwa um 50 Zentimeter abgesenkt, aber das Tiere könne dort immer noch gut schwimmen. "Und man sieht schon, dass der Biber wieder am werkeln ist und den Damm aufstockt", erklärt er. Das geht so lange, bis die Kommune wieder einen Teil abtragen wird - eine Maßnahme, die manchen Tierschützern zu weit geht und den Landwirten häufig nicht weit genug.

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