Drei Jahre nach der Bayerischen Landesausstellung „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte” in Aichach und Friedberg kommt Richard Fischer, Projektmitarbeiter im Haus der Bayerischen Geschichte, zurück nach Aichach und berichtet am Mittwoch, 22. März, um 19 Uhr im Stadtmuseum über das aktuelle Ausstellungsprojekt „Barock! Bayern und Böhmen“.
Es ist eine Geschichte von Krise und Wiederaufbau: Am Anfang steht die Tragödie des 30-jährigen Krieges. Bayern ist einer der großen Spieler, erkämpft für den Habsburger Kaiser Böhmen und gewinnt die Kurfürstenwürde. Am Altstädter Ring in Prag wütet das kaiserliche Strafgericht. Böhmen muss wieder katholisch werden. Bayern ist über Jahrzehnte Kriegsgebiet und zählt am Ende zu den Verlierern.
Auch Aichach wird zum Kriegsschauplatz. Ab 1632 wird die Stadt mehrmals von schwedischen Truppen gebrandschatzt und geplündert. 1634 wird die Obere Vorstadt dem Erdboden gleichgemacht und die Kernstadt bis auf wenige Gebäude zerstört. Die Bevölkerung flüchtet in die umliegenden Wälder.
Nach der Katastrophe geht es um den Wiederaufbau. Seine Form findet er im Barock – in Böhmen wie in Bayern. Aus den Verwüstungen entsteht ein gemeinsamer Kulturraum: Bauboom herrscht in beiden Ländern. Der Barock wird zelebriert.