Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.01.2024 17:19

„Augsburg gegen Rechts”: Bündnis ruft zur Teilnahme an Kundgebung auf

Die Kundgebung des Bündnis für Menschenwürde, die für Samstag, 3. Februar, angekündigt ist, wird von weiten Teilen der Stadtgesellschaft unterstützt. Viele Institutionen, besonders auch unpolitische haben die Bürger zur Teilnahme aufgefordert.  (Foto: Maximilian Tauch)
Die Kundgebung des Bündnis für Menschenwürde, die für Samstag, 3. Februar, angekündigt ist, wird von weiten Teilen der Stadtgesellschaft unterstützt. Viele Institutionen, besonders auch unpolitische haben die Bürger zur Teilnahme aufgefordert. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Kundgebung des Bündnis für Menschenwürde, die für Samstag, 3. Februar, angekündigt ist, wird von weiten Teilen der Stadtgesellschaft unterstützt. Viele Institutionen, besonders auch unpolitische haben die Bürger zur Teilnahme aufgefordert. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Kundgebung des Bündnis für Menschenwürde, die für Samstag, 3. Februar, angekündigt ist, wird von weiten Teilen der Stadtgesellschaft unterstützt. Viele Institutionen, besonders auch unpolitische haben die Bürger zur Teilnahme aufgefordert. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Kundgebung des Bündnis für Menschenwürde, die für Samstag, 3. Februar, angekündigt ist, wird von weiten Teilen der Stadtgesellschaft unterstützt. Viele Institutionen, besonders auch unpolitische haben die Bürger zur Teilnahme aufgefordert. (Foto: Maximilian Tauch)

Unter dem Motto „Augsburg gegen Rechts“ soll am Samstag in der Augsburger Innenstadt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden. Geplant ist eine Demonstration, die vom Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben initiiert wurde. Mittlerweile hat ein weites Bündnis aus Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Verbänden die Bürger zur Teilnahme aufgerufen. So auch jüngst die Augsburger Stadträte in einer parteiübergreifenden Mitteilung. Besonders ist allerdings das Engagement unpolitischer Gruppierungen.

Die für Samstag, 14 Uhr, geplante Kundgebung schließt sich den bundesweiten Demonstrationen an, die als Reaktion auf die Correktiv-Recherchen bezüglich eines geheimen Treffens in Potsdam stattfanden. Die auf dem Treffen von AfD-Funktionären, Mitgliedern der Werteunion, Unternehmern und rechtsextremen Aktivisten im November vergangenen Jahres besprochenen Pläne zur massenhaften Ausweisung ganzer, vor allem nicht-deutscher Bevölkerungsteile schockierten viele Bürger und lösten vielerorts Gegendemonstrationen aus. So auch in Augsburg als sich vor knapp zwei Wochen, mehrere hundert Augsburger kurzfristig auf dem Rathausplatz versammelten.

Die mit mehr Vorlauf angesetzte Kundgebung am Samstag dürfte aller Voraussicht nach deutlich größer werden. Auch die Verantwortlichen der Stadt gehen mittlerweile von einer Großveranstaltung aus, bei der mit einer „äußerst hohen Beteiligungsquote“ zu rechnen sei. Eine Vielzahl von gesellschaftlichen Akteuren hat bereits zur Teilnahme aufgerufen. Zuletzt hatte sich auch eine Mehrheit der Augsburger Stadträte in einer gemeinsamen Mitteilung unter dem Motto „in den Farben getrennt, in der Sache vereint“ an die Öffentlichkeit gewendet. „’Nie wieder ist jetzt’ ist für uns nicht nur eine Phrase aus der Geschichte, sondern eine aktive Verpflichtung für unsere Gesellschaft“, hieß es dort. Weiter wiesen die Stadträte auf die besondere Bedeutung der bei dem Geheimtreffen diskutierten Pläne für die Augsburger Bevölkerung hin. „Mehr als 50 Prozent der Augsburgerinnen und Augsburger haben einen Migrationshintergrund“, stellen die Stadträte fest. Darüber hinaus seien bereits jetzt Kinder an Augsburger Schulen darüber besorgt, ob sie jetzt das Land verlassen müssen. „Es geht hier um unsere Freunde, um Familie, um Nachbarinnen und Nachbarn, um unsere Kolleginnen und Kollegen“, betonen die Stadträte. Ziel sei „eine breite Teilnahme von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, unabhängig von politischer Orientierung“, um ein Zeichen für Solidarität und Demokratie zu setzen.

Geschlossenes und starkes Signal aus der Friedensstadt Augsburg

Dieser Wunsch geht wohl bereits im Vorlauf zur Kundgebung in Erfüllung. Mittlerweile zeigt sich eine Welle der Unterstützung quer durch die Gesellschaft. Vor allem, aber nicht ausschließlich, verteilen sich die Aufrufe zur Teilnahme in den sozialen Medien. Neben den politischen Gruppen wie Parteien, Gewerkschaften, Amtsträgern wie Oberbürgermeisterin Eva Weber und Landrat Martin Sailer sowie Gruppierungen wie Fridays for Future und dem Klimacamp fallen besonders diejenigen Akteure auf, die sonst eher unpolitisch sind. So haben auch die beiden großen Erstliga-Clubs FC Augsburg und die Augsburger Panther gemeinsam ihre Unterstützung für die Demonstration kundgetan und ihre Anhänger aufgefordert, ein „klares Zeichen gegen Rechtsextremismus“ zu setzen. Auch Künstler haben sich dem Aufruf angeschlossen. Darunter etwa die Augsburger Band John Garner oder der Mozartchor. Die Augsburger Domsingknaben veröffentlichten ihrerseits ein Bekenntnis „zum Einsatz für die Bewahrung und Förderung der demokratischen, rechtsstaatlichen und freiheitlichen Grundordnung in Deutschland“. In diesem Rahmen sei es dem Chor ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass der Unterstützungsaufruf nur für das Kollegium und volljährige Chormitglieder erfolge. Bei politischen Diskussionen und Demonstrationen müsse das Recht auf Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen gewahrt bleiben, gaben die Domsingknaben zu bedenken. Kindern und Jugendlichen, die bereits die entsprechende Einsichtsfähigkeit entwickelt haben, stehe es demnach frei, ob und in welcher Art sie sich in den politischen Diskurs begeben. Als Institution würden die Domsingknaben die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen nicht aktiv dazu aufrufen. Dennoch wolle man mit der Teilnahme an der Demonstration überparteilich ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Toleranz setzen und zu einer starken, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft beitragen. Man hoffe, so die Mitteilung des Chors abschließend, „auf ein geschlossenes und starkes Signal aus der Friedensstadt Augsburg“.


Von Maximilian Tauch
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