Die zweite Halbzeit der Sommerferien steht an und das bedeutet in Augsburg: Herbstplärrer. Das Volksfest auf dem Kleinen Exerzierplatz beginnt am Freitag, 25. August. Um 18 Uhr zapft Oberbürgermeisterin Eva Weber das erste Fass an. Festbesucher dürfen sich auf neue und liebgewonnene Attraktionen freuen, müssen sich aber auch auf ein angepasstes Sicherheitskonzept einstellen.

Die Besonderheit eines jeden Herbstplärrers ist der Festumzug. Dieser startet heuer am Samstag, 26. August, um 13 Uhr. Die Aufstellung erfolgt auf der Maximilianstraße. Da Landtagswahl in Bayern ist, darf mit viel Polit-Prominenz unter den Umzugsteilnehmern gerechnet werden. Wer sich stattdessen lieber gruselt, der sollte sich in die Geisterbahn „Daemonium“ wagen. Spezialeffekte auf Bildschirmen sollen die Fahrgäste in absoluter Dunkelheit erschrecken. Dazu tummeln sich in der Bahn auch die gefürchteten Live-Akteure. Diese „passen ihren Gruselfaktor je nach Alter des Publikums familienfreundlich an”, versprechen die Schausteller.

Neu in Augsburg ist die Wasserbahn „Jim & Jasper´s“. Die Spritztour in Holzstämmen mit „rasanten Abfahrten aus 16 Metern Höhe” soll für die ganze Familie Spaß bringen. Vermutlich nur für schwindelfreie Besucher ist das Hochfahrgeschäft „Excalibur“ geeignet. Schließlich erheben sich die Fahrgäste in 47 Meter Höhe.

Eine Premiere für den Plärrer ist der Auftritt von Hochseilartisten. Die Akrobaten „Geschwister Weisheit” düsen auf ihren Motorrädern auf einem über dem Festgelände aufgespannten Hochseil und wollen so die Besucher unterhalten. Diese kostenlose Show findet laut Programm nur von 31. August bis 4. September statt.

Freilich gibt es noch viel mehr zu erleben auf dem Festgelände. Neben den Klassikern Autoscooter, Leopardenspur und Riesenrad sind zahlreiche Wurfbuden, Imbissstände und Losverkäufer auf dem Plärrer verteilt. Zwei Festzelte sind aufgestellt. Die Bierpreise sollen sich laut Festwirten im Vergleich zum Osterplärrer nicht verändern. Somit bleibt es im Schaller-Zelt bei 11,60 Euro für die Maß Bier. Im Binswanger-Zelt kostet die Maß elf Euro.

Die Sicherheit der Plärrerbesucher soll nicht dem Zufall überlassen werden. Darum passen Stadt, Polizei, Schausteller und Festwirte ihre Konzepte regelmäßig an, damit der Bummel auf dem Rummel kein böses Ende nimmt. Für den Herbstplärrer gibt es erneut einige Änderungen.

Schon während des Herbstplärrers 2022 hatte sich gezeigt, dass auf dem Gelände an besonders gut besuchten Tagen die Besucher regelrecht drängten. Als eine der Reaktionen darauf hat die Polizei bereits für den Osterplärrer das Gelände mit Videokameras im Auge behalten, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich Stauungen bilden sollten. Die Videokameras kommen auch beim Herbstplärrer wieder zum Einsatz. Die Überwachung diene „in erster Linie der Prävention und der Einsatzsteuerung”, wie die Stadt Augsburg in ihrer Pressemitteilung zum Plärrer informiert. Daneben sei auch eine Nutzung zur „Aufklärung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zulässig und vorgesehen”.

Doch die Kameras sind längst nicht die einzige Maßnahme. Die Wege auf dem Gelände wurden verbreitert, indem die Buden, Fahrgeschäfte und Zelte weiter auseinanderrückten. Doch die wohl spürbarste Änderung dürften die geänderten Verkehrsregelungen rund um das Plärrergelände sein: Auf der Langenmantel-, Bad- und Holzbachstraße gilt während des Volksfestes eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Zudem ist die Langenmantelstraße freitags bis sonntags jeweils von 18 bis 0 Uhr für den Autoverkehr komplett gesperrt. Das gilt auch für die Schwimmschulstraße freitags, samstags und sonntags in der Zeit von 12 bis 24 Uhr.

Mit der Sperrung der Langenmantelstraße soll die Situation an der Straßenbahnhaltestelle an Tagen mit besonders hohem Besucheraufkommen entschärft werden. Zu späterer Stunde sammelten sich hier gerade die angetrunkenen Festgäste, um mit der Tram nach Hause zu fahren. Da die Straßenbahn aber in der Mitte der vierspurigen Langenmantelstraße fährt, war es hier immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen, wenn Betrunkene schon auf die Fahrbahn gerieten, bevor die Ampelschaltung den gefahrlosen Weg zur Tram ermöglichte.

Bewährt haben sich die Eingangskontrollen an den drei Zugängen zum Festplatz. Ein Sicherheitsdienst wird dies auch wieder auf dem Herbstplärrer durchführen. „Dabei sollen auffällige Personen und Personen mit Rucksäcken und größeren Taschen einer Kontrolle unterzogen werden”, erklärt die Stadt. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden und den Zugang zur Veranstaltung zu beschleunigen, bittet die Stadt alle Besucher, größerer Behältnisse erst gar nicht mitzubringen. Hunde – und freilich auch alle sonstigen Tiere – dürfen ebenfalls nicht aufs Festgelände.

Info: Der Herbstplärrer hat vom 25. August bis 10. September montags bis donnerstags von 12 bis 23 Uhr, freitags von 12 bis 23.30 Uhr, samstags von 10.30 bis 23.30 Uhr sowie sonntags von 10.30 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag ist das Festgelände ab 16 Uhr zugänglich.