Ihre beste Phase hatten die Gastgeber, bei denen Marvin Jike wegen einer Knieverletzung ausfiel und Spielertrainer Herbert Paul nach nur 23 Minuten wegen muskulärer Probleme aufgeben musste, in ihrem vorerst vorletzten Viertliga-Heimspiel in den Minuten vor der Pause. Belmin Idrizovic brachte sich selbst in aussichtsreiche Position, sein Flachschuss ging links am Tor vorbei (38.). Halit Yilmaz zwang FCA-Schlussmann Marcel Lubik zu einer akrobatischen Flugeinlage. Faton Dzemailji hatte Pipinsrieds gefährlichsten Angreifer von der Grundlinie aus im Rückraum bedient (44.).

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:1. Die Fuggerstädter hatten sich mit einem bildschönen Treffer für ihre spielerische Überlegenheit belohnt. Der Torschütze: Ein A-Jugendlicher, der diese Saison bereits erste Bundesliga-Minuten absolviert hat. Der 19-jährige Aaron Zehnter wurde von Hendrik Hofgärtner aus dem Zentrum angespielt und setzte den Ball von der linken Strafraumkante mit dem linken Fuß volley mit Hilfe des rechten Innenpfostens ins Tor (15.). Hofgärtner gehörte auch das schmerzhafteste Highlight in Durchgang eins: Ein Gewaltschuss von Dzemailji traf den Augsburger Kapitän mit voller Wucht am Oberkörper und setzte ihn kurzzeitig außer Gefecht.

Über das, was beinahe unmittelbar nach dem Seitenwechsel passierte, ärgerte sich anschließend der Sportliche Leiter und Co-Trainer des FCP, Enver Maltas: „In der ersten Hälfte haben wir es gegen den Ball gut gemacht. Aber das Timing der Gegentore: Das geht einfach nicht.” Er meinte konkret das 2:0, als Davide Dell'Erba völlig unbehelligt im Strafraum abziehen durfte. Das zweite Tor kurz nach Wiederbeginn - auch für Augsburgs Trainer Tobias Strobl ein Schlüsselmoment: „Wir waren vor der Pause zu unsauber, sind ungeduldig geworden und haben Pipinsried dadurch zurückgebracht. Mit dem 2:0 haben wir das Spiel wieder auf unsere Seite gezogen.” Von da an nämlich brachte der FCA mehr Schlagkraft in seine Offensivaktionen, während die zuvor so standhafte Abwehr der Heimelf bedenklich wankte. Benedikt Lobenhofer verlor den Ball am eigenen Sechzehner, Fabian Wessig nutzte den Fehler zum 3:0 (63.) - zur Freude der handgezählten 16 Fans im Gästekäfig. Marcus Müller setzte aus kurzer Distanz den Schlusspunkt zum 4:0 (71.). Ein Ergebnis, das Maltas als „etwas zu hoch” empfand: „In Sachen Einstellung und Moral kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen.”

Seine Abschiedsvorstellung vor heimischem Publikum gibt der Dorfklub am 20. Mai gegen Burghausen. Dann soll Konrad Höß, anders als zuletzt zu lesen war, offiziell zum Ehrenpräsidenten ernannt werden. hao/lib

FC Pipinsried: Witetschek - Lobenhofer, Langen, Paul (23. Greifenegger), Dzemailji - Agbowo (76. Seo), Milican (76. Grotz), Pudic, Idrizovic - Yilmaz, Amdouni.

Tore: 0:1 Zehnter (15.), 0:2 Dell'Erba (49.), 0:3 Wessig (63.), 0:4 Müller (71.) - Gelb: Milican, Dzemailji - SR: Schwarzmann (Schäßlitz) - Zuschauer: 243.