Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.05.2023 06:00

Am Donnerstag beginnt das Kühbacher Brauereifest

Im Kreuzgang des Kühbacher Schlosses präsentieren die Macher des Kühbacher Brauereifestes das diesjährige Plakat-Motiv. Von links Federico Freiherr von Beck-Peccoz, Kühbachs Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher, Norbert Peters vom TSV Kühbach, Cedric von Beck-Peccoz und sein Vater Baron Umberto von Beck-Peccoz. (Foto: Wolfgang Glas)
Im Kreuzgang des Kühbacher Schlosses präsentieren die Macher des Kühbacher Brauereifestes das diesjährige Plakat-Motiv. Von links Federico Freiherr von Beck-Peccoz, Kühbachs Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher, Norbert Peters vom TSV Kühbach, Cedric von Beck-Peccoz und sein Vater Baron Umberto von Beck-Peccoz. (Foto: Wolfgang Glas)
Im Kreuzgang des Kühbacher Schlosses präsentieren die Macher des Kühbacher Brauereifestes das diesjährige Plakat-Motiv. Von links Federico Freiherr von Beck-Peccoz, Kühbachs Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher, Norbert Peters vom TSV Kühbach, Cedric von Beck-Peccoz und sein Vater Baron Umberto von Beck-Peccoz. (Foto: Wolfgang Glas)
Im Kreuzgang des Kühbacher Schlosses präsentieren die Macher des Kühbacher Brauereifestes das diesjährige Plakat-Motiv. Von links Federico Freiherr von Beck-Peccoz, Kühbachs Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher, Norbert Peters vom TSV Kühbach, Cedric von Beck-Peccoz und sein Vater Baron Umberto von Beck-Peccoz. (Foto: Wolfgang Glas)
Im Kreuzgang des Kühbacher Schlosses präsentieren die Macher des Kühbacher Brauereifestes das diesjährige Plakat-Motiv. Von links Federico Freiherr von Beck-Peccoz, Kühbachs Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher, Norbert Peters vom TSV Kühbach, Cedric von Beck-Peccoz und sein Vater Baron Umberto von Beck-Peccoz. (Foto: Wolfgang Glas)

1000 Göckel haben die Kühbacher für ihr Brauereifest bestellt. Das Federvieh wuchs ausschließlich für diesen Anlass. Der Sportverein, der seit über 30 Jahren Regie in der Küche des Festzeltes führt, hat einen Bio-Bauern aus dem Schwäbischen mit der Aufzucht der künftigen Grillhendl beauftragt. „Unsere Göckerl sind größer und schwerer als alle, die man sonst in einem Bierzelt bekommt”, verspricht Norbert Peters. „Die wiegen an die 1200 Gramm. Wir mussten sogar extragroße Warmhaltetüten besorgen, weil unsere Grillgöckerl in den normalen keinen Platz haben.”

Norbert Peters ist Vorsitzender des Fördervereins des TSV Kühbach. Ohne ihn und seine Sportler würde das Brauereifest nicht so laufen wie gewohnt: 200 Mann und Frau hoch treten die Vereinsmitglieder an, um an den vier Festtagen die Küche am Laufen zu halten, Bier und Weißbier auszuschenken, das Zelt auf- und abzubauen und es in Ordnung zu halten. „Wir verarbeiten pro Fest 2,4 Tonnen Rollbraten, eine Tonne Kartoffeln und 1,2 Tonnen Pommes”, rechnet Peters vor. „Den Kartoffelsalat machen wir von Hand und frisch vor Ort. Allein dazu brauchen wir 30 Leute, die gleichzeitig schälen.”

Mit dem Verkaufserlös darf der TSV sein Vereinsleben finanzieren. So ist es ausgemacht, seit 1987 das erste Brauereifest abgehalten wurde. Man feierte damals 125 Jahre Familie Beck-Peccoz in Kühbach. Das Fest war allerdings von Anfang an eines, an dem die ganze Gemeinde teilhaben sollte. Heute ist es zum Event geworden, das an vier Tagen 25 000 Besucher sieht. Die kommen aus dem weiten Umkreis, eine Fan-Schar sogar aus Italien: „Verona liebt Kühbacher” nennt sich die Gruppe, die heuer mit zwei Bussen über die Alpen anreist.

Unbändig stolz ist Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher auf das Ereignis, das seine 3500-Einwohner-Gemeinde weitum bekannt macht zwischen Augsburg, München und Ingolstadt. Er hat die Schirmherrschaft übernommen, die Brauerei Kühbach die Organisation. Freiwillige Helfer aus dem Marktflecken haben auf dem Betriebsgelände der Brauerei eine 2000 Personen fassende Festhalle aufgestellt, in einem separaten Zelt läuft das Weizenbier aus zehn Zapfhähnen gleichzeitig. Es gibt eine große Bar, einen Vergnügungspark mit Schiffschaukel, Hüpfburg, Spicker und diversen anderen Geschäften. „Bis zu 5000 Menschen gleichzeitig dürfen auf den Platz”, erzählt Baron Umberto von Beck-Peccoz, der Festleiter und Hauptorganisator.

Zum 37. Mal findet heuer das Brauereifest statt. Einst kamen die Gäste wegen des sehr niedrigen Bierpreises (der liegt heuer bei immer noch vergleichsweise günstigen 8,50 Euro pro Mass), inzwischen ist die Veranstaltung aber zu einem Party- und Feier-Event geworden. Es lockt allabendlich junges Publikum in Scharen. Entsprechend musste im Laufe der Zeit das Sicherheitskonzept angepasst werden. Für eine ruhige Kühbacher Wiesn sorgen in diesem Jahr 35 Security-Mitarbeiter, die auch auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes achten. Die Aichacher Polizei ist mit einer mobilen Wache vor Ort, das Rote Kreuz schlägt sein Quartier im nahen Bauhof auf. Mit verstärkter Polizeipräsenz auch innerhalb des Ortes ist zu rechnen. Umberto von Beck-Peccoz: „Wir sind mit diesen Maßnahmen im vergangenen Jahr sehr gut gefahren. Es gab keinerlei nennenswerte Ausschreitungen. Das soll auch so bleiben. Wir möchten ein friedliches Fest für alle Generationen.”

Das Festkonzept funktioniert so gut, dass es sogar ins Ausland exportiert wurde. Der Ort Gressoney im Aostatal, wo die Familie Peccoz ihre Wurzeln hat, richtet alljährlich um Johanni ein Bierfest aus. Das nutzt nicht nur den Gerstensaft aus Kühbach, sondern auch andere bayerische Erkenntnisse. Die TSVler zum Beispiel: Sie liefern den italienischen Freunden das Gockelgewürz. Das sei einmalig, versichert Senior-Chef Federico von Beck-Peccoz. Was drin ist? „Verraten wir nicht”, meint Norbert Peters. „Das wissen nur vier Leute im Verein. Die treffen sich kurz vor dem Fest und mischen dann bei einem guten Getränk die Würze für Göckel und Braten...”

Bis zu 5000 Menschen dürfen gleichzeitig aufs Festgelände

DAS PROGRAMM DES BRAUEREIFESTES

Das Kühbacher Brauereifest beginnt traditionell am Vatertag. Heuer ist das der 18. Mai. Das Programm im einzelnen:

    Donnerstag, 18. Mai: Vatertagstreffen ab 10.30 Uhr, Weißwurstfrühschoppen mit Blasmusik. Es spielt die SGL-Werkskapelle Meitingen. Ab 18 Uhr Vatertagsausklang mit der Partyband S.O.S.

    Freitag, 19. Mai: Partyabend mit der Band The Jam'son aus Südtirol

    Samstag, 20. Mai: 31. Internationales Brauereifest-Turnier der Stockschützen mit Siegerehrung um 17 Uhr. Ab 19.30 Uhr spielt die Partyband Get That

    Sonntag, 21. Mai: Zeltgottesdienst um 10 Uhr, ab 11 Uhr Mittagessen. Ab 14 Uhr Kindernachmittag mit vergünstigten Preisen im Vergnügungspark, Kinderschminken, Kaffee und Kuchen. Um 15 Uhr gibt Schlawindl ein Gastspiel. Die dreiköpfige Band spielt Bayern-Rock für Kinder und animiert sie auch zum Tanzen und Bewegen. Das Brauereifest klingt danach gemütlich aus.


    Wolfgang Glas
    Wolfgang Glas

    Redakteur

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