Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.11.2023 06:03, aktualisiert am 27.11.2023 10:19

100 Jahre Geschichte

<b>Hunderttausende Urkunden</b> sammeln sich im begehbaren Safe. Das Aichacher Notariat ist eines der wenigen in Bayern mit eigenem Archiv. Vorteil: Sämtliche Urkunden der vergangenen 100 Jahre sind sofort verfügbar. Das spart Zeit bei Amtsvorgängen. (Foto: Wolfgang Glas)
Hunderttausende Urkunden sammeln sich im begehbaren Safe. Das Aichacher Notariat ist eines der wenigen in Bayern mit eigenem Archiv. Vorteil: Sämtliche Urkunden der vergangenen 100 Jahre sind sofort verfügbar. Das spart Zeit bei Amtsvorgängen. (Foto: Wolfgang Glas)
Hunderttausende Urkunden sammeln sich im begehbaren Safe. Das Aichacher Notariat ist eines der wenigen in Bayern mit eigenem Archiv. Vorteil: Sämtliche Urkunden der vergangenen 100 Jahre sind sofort verfügbar. Das spart Zeit bei Amtsvorgängen. (Foto: Wolfgang Glas)
Hunderttausende Urkunden sammeln sich im begehbaren Safe. Das Aichacher Notariat ist eines der wenigen in Bayern mit eigenem Archiv. Vorteil: Sämtliche Urkunden der vergangenen 100 Jahre sind sofort verfügbar. Das spart Zeit bei Amtsvorgängen. (Foto: Wolfgang Glas)
Hunderttausende Urkunden sammeln sich im begehbaren Safe. Das Aichacher Notariat ist eines der wenigen in Bayern mit eigenem Archiv. Vorteil: Sämtliche Urkunden der vergangenen 100 Jahre sind sofort verfügbar. Das spart Zeit bei Amtsvorgängen. (Foto: Wolfgang Glas)

Jedes Jahr stellt das Aichacher Notariat etwa 5000 Urkunden aus. All diese Dokumente werden archiviert. Sie müssen, so will es das Gesetz, 100 Jahre lang aufgehoben werden. Darum hat das neue Aichacher Notariat ein eigenes Archiv. Es ist im zweiten Kellergeschoss eingerichtet. Mehr 200 Quadratmeter stehen zur Verfügung, vollgepackt mit papierernen Zeitzeugen.

Dass ein (ländliches) Notariat wie das Aichacher ein eigenes Archiv pflegt, ist ungewöhnlich. Auch die hiesige Kanzlei nutzte bis vor wenigen Monaten das Zentralarchiv in Geisenfeld. Dort sammeln sich die Urkunden aus dem gesamten bayerischen Raum. Der Nachteil: Wer eine Urkunde zu einem bestimmten Ereignis haben möchte, etwa einem Grundstücksverkauf aus dem Jahr 1973, muss tagelang warten. Die Urkunde muss in Geisenfeld herausgesucht und dann per Post an die jeweilige Notarstelle versendet werden. Das kann dauern.

Mit dem eigenen Archiv spart man sich in Aichach diese Umstände – was für den Klienten wichtig sein kann. Allerdings: Um ein solches Archiv zu betreiben, braucht es nicht nur Platz, sondern auch strenge Sicherheitsvorkehrungen. Das Archiv muss ein begehbarer Tresor sein. Einbruchssicher. Feuersicher. In Aichach kommt hinzu: hochwassersicher. Denn das Notariat liegt direkt neben der Paar, Überschwemmungen sind trotz aller Schutzmaßnahmen nicht auszuschließen.

„Unser Archiv ist für ein tausendjähriges Hochwasser eingerichtet”, erklärt Dr. Thomas Kilian. Die Wände aus wasserundurchlässigem Beton sind 25 Zentimeter dick. Die Keller sind so konstruiert, dass sie wie ein Deich funktionieren und Wasser abschotten. Überflutungsschutz nennen das die Baufachleute. Natürlich ist der Archiv-Tresor einbruchssicher, mehrfach durch mechanische und digitale Methoden geschützt. Kilian: „Es soll ja niemand erfahren, was der Nachbar für sein Grundstück hat bezahlen müssen.”

Sämtliche Urkunden, die in den vergangenen 100 Jahren im Aichacher Notariat ausgestellt wurden, werden in Urkundenkästen in Schuhschachtelgröße aufbewahrt; meist handelt es sich um Grundstücksgeschäfte und Erbschaften. Das aktuelle Jahr 2023 verlangt jetzt schon mehrere Regalmeter. Doch hat sich das Notariat für die Zukunft gerüstet: Platz ist dort auch noch für Dokumente, die ins nächste Jahrhundert reichen.


Wolfgang Glas
Wolfgang Glas

Redakteur

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