Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.04.2023 09:13

Zahling: Rat hält an Baulandpreis fest

Das Baugebiet „Am Wiesenrand”   in Zahling. 380 Euro kostet dort der Quadratmeter Baugrund. Zu viel, wie manche Zahlinger meinen. Kürzlich erreichte Bürgermeister Jürgen Hörmann eine Unterschriftenliste mit 189 Unterzeichnern. 	Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Baugebiet „Am Wiesenrand” in Zahling. 380 Euro kostet dort der Quadratmeter Baugrund. Zu viel, wie manche Zahlinger meinen. Kürzlich erreichte Bürgermeister Jürgen Hörmann eine Unterschriftenliste mit 189 Unterzeichnern. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Baugebiet „Am Wiesenrand” in Zahling. 380 Euro kostet dort der Quadratmeter Baugrund. Zu viel, wie manche Zahlinger meinen. Kürzlich erreichte Bürgermeister Jürgen Hörmann eine Unterschriftenliste mit 189 Unterzeichnern. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Baugebiet „Am Wiesenrand” in Zahling. 380 Euro kostet dort der Quadratmeter Baugrund. Zu viel, wie manche Zahlinger meinen. Kürzlich erreichte Bürgermeister Jürgen Hörmann eine Unterschriftenliste mit 189 Unterzeichnern. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Baugebiet „Am Wiesenrand” in Zahling. 380 Euro kostet dort der Quadratmeter Baugrund. Zu viel, wie manche Zahlinger meinen. Kürzlich erreichte Bürgermeister Jürgen Hörmann eine Unterschriftenliste mit 189 Unterzeichnern. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)

Wie berichtet, sorgten Quadratmeterpreise von 380 Euro plus Nebenkosten bei Bürgerinnen und Bürgern im Pfarrdorf Zahling für großen Unmut. Vor Kurzem wurde Jürgen Hörmann ein Schreiben überreicht. 189 Unterschriften finden sich darauf. Als Text haben die Unterzeichner formuliert: „Wir, die Zahlinger Bürgergemeinschaft, möchten mit der nachfolgenden Unterschriftenliste unsere Unzufriedenheit über die hohen Baulandpreise im Zahlinger Neubaugebiet zum Ausdruck bringen.”Laut Hörmann handelt es sich bei der Unterschriftenliste um keinen formellen Antrag, der in einem bestimmten Zeitraum im Gemeinderat behandelt werden müsste. In dieser Woche traf sich das Kommunalparlament dennoch zu einer nichtöffentlichen Sitzung, um den Sachverhalt noch einmal eingehend zu erörtern.Ergebnis der Sitzung: Mit 10:3 Stimmen beschlossen die Räte, am Beschluss zu den Grundstückspreisen festzuhalten. Besagter Beschluss war zuvor ebenfalls in nichtöffentlichen Sitzungen - mit überwiegender Mehrheit des Rates - entschieden worden. Diskutiert wurden damals Preise in einer Spanne zwischen 300 bis 420 Euro. Aktuell geht es in Zahling um sechs Bauplätze, insgesamt stehen nördlich der Aichacher Straße 20 Parzellen zur Verfügung.”Auf die sechs Bauplätze haben sich bis zum Bewerbungsschluss am 22. März 14 Bewerber gemeldet”, berichtet der Rathauschef. Knapp die Hälfte davon seien Gemeindebürger aus Obergriesbach oder Zahling. Die hätten gute Chancen, die Bauplätze auch zu bekommen. Denn vergeben wird das Bauland nach Kriterien wie Dauer der Zugehörigkeit zum Ort, Ehrenamts- oder Vereinstätigkeit und soziale Stellung (verheiratet, Kinder).

„Wer in der Gemeinde aufgewachsen ist, hat schon so gut wie die halbe Miete”, sagt Hörmann und freut sich über das ausgewogene Verhältnis von ortsansässigen Bewerbern und Bauplätzen. Denn um nichts anders gehe es der Gemeinde ja.”Unser Ziel ist es in erster Linie, für Ortsansässige mittelfristig Bauplätze zur Verfügung zu stellen”, macht Hörmann deutlich. Hätte die Gemeinde das Bauland sehr viel günstiger anbieten wollen nach sozialbaurechtlichen Kriterien, argumentiert der Bürgermeister, hätte sie strikt nach Einkommen und Vermögen vergeben müssen.Dadurch wären aber vermutlich auch Bewerber von außerhalb zum Zug gekommen. „Das wäre so gesehen nicht schlimm”, macht Hörmann klar, „aber Einheimische würden dann eventuell durchs Raster fallen.”Dem Rathauschef zufolge wäre es rechtlich möglich gewesen, den Beschluss nachträglich zurückzunehmen und einen neuen Preis anzusetzen. „Wir haben durchaus die Gefahr eines Bürgerbegehrens gesehen”, erklärt Hörmann. Von Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Dasing hieß es hingegen, es bestehe keine Notwendigkeit, den Beschluss zu revidieren. Die Preisgestaltung sei durchaus rechtssicher.In einem Schreiben, das Hörmann vorliegt, führt die VG weiter aus, dass eine Veräußerung unter Wert nur bei einem speziellen Grund zulässig wäre - beispielsweise wenn die Gemeinde günstigen Wohnraum für sozial Benachteiligte bereitstellen wollte. Dann aber müsste das bei der Vergabe, wie oben beschrieben, auch berücksichtigt werden.Zum Tragen kommt das für das Zahlinger Baugebiet nicht. Mehrheitlich entschied das Gremium, an der Preisgestaltung festzuhalten. Johannes Asam erklärte dazu in der nichtöffentlichen Sitzung: Der Erwerb eines Baugrundstücks sei grundsätzlich teuer - und zwar wegen der allgemeinen Marktlage. Der Gemeinderat habe sich aber an die Verantwortung für das Gemeindevermögen gehalten. So sei am Ende der jetzige Preis gefunden worden.Auf Nachfrage sagte Hörmann dazu gestern: „Der Erlös der Baugrundstücke kommt der gesamten Gemeinde zugute.” Es ging nicht darum, ins eigene Sackerl zu wirtschaften. Diese Unterstellung der Überbringer der Unterschriftenliste weist er energisch von sich und erklärt: Eine Kommune müsse auf den eigenen Haushalt schauen, um etwa stabile Kindergartengebühren oder wichtige Serviceleistungen zu garantieren.

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