„Um das Ansteckungsrisiko untereinander zu minimieren und zu verhindern, dass ganze Abteilungen wegen Corona-Verdacht in Quarantäne müssen, finden alle Besprechungen inzwischen als Telefonkonferenzen statt”, erklärt Klinikvorstand Martin Gösele. In einer fachübergreifenden „Corona-Taskforce” werden täglich die Kompetenzen der verschiedenen medizinischen Bereiche, der Pflege und der Ärzte, der Hygiene und der Notaufnahme, gebündelt. Man bespricht Probleme, eventuelle Engpässe und Maßnahmen. Zu den Maßnahmen zählt das generelle Besuchsverbot, das bereits in der vergangenen Woche eingeführt wurde und das auch für nicht medizinisch notwendige Begleitpersonen in der Notaufnahme gilt. Dafür können die Patienten der Wertachkliniken zur Unterhaltung, und um Kontakt zu den Angehörigen zu halten, bis auf weiteres Fernsehen, Telefon und Internet kostenlos nutzen. In den Aufenthaltsbereichen der Notaufnahmen und Ambulanzen wurden die Stühle auseinander gerückt, um die Ansteckungsgefahr der Patienten untereinander zu verringern. Planbare Operationen werden verschoben, wenn sie keine medizinische Dringlichkeit haben. Die Ambulanzen der Inneren- und der Chirurgischen Abteilungen bieten jedoch eine sogenannte Notfall-Indizierte Sprechstunde an, um die Notaufnahme zu entlasten. Patienten der Wertachkliniken, die dringende medizinische Probleme haben, können also weiterhin telefonisch einen Termin vereinbaren. Pfleger aus dem OP-Bereich, die dort gerade nicht gebraucht werden, werden in den Notaufnahmen und Intensivstationen eingearbeitet, damit sie die Abläufe kennenlernen und im Ernstfall einspringen können. Außerdem werden der bestehende Pandemie-Plan und sämtliche Verfahrensanweisungen von Kathrin Gschwilm, Oberärztin der Inneren Medizin und Hygienebeauftragte der Wertachkliniken, an die jeweils neuesten Erkenntnisse und Anforderungen der Corona-Pandemie angepasst. Und die Mitarbeiter bekommen beinahe täglich, manchmal sogar mehrmals an einem Tag, eine E-Mail von Klinikvorstand Martin Gösele, der sie mit den jeweils aktuellen Informationen versorgt. Der Ärztliche Direktor, Dr. Michael Küchle, ist als Chefarzt eigentlich schon seit über einem Jahr im Ruhestand. Derzeit aber steht er den Wertachkliniken mit seinem Wissen fast rund um die Uhr zur Verfügung, auch in der Corona-Taskforce. Unter anderem kümmert er sich gemeinsam mit den Leitern der Intensivabteilungen, Dr. Gerhard von Dreden in Bobingen und Dr. Markus Bolkart in Schwabmünchen, darum, ob und wie die Kapazitäten der Intensivstationen ausgebaut werden können und um die Frage, ob zwei Beatmungsgeräte, die vor kurzem durch modernere Geräte ersetzt wurden, aber noch im Haus sind, im Notfall noch einmal eingesetzt werden könnten. In der Corona-Taskforce werden täglich aktuelle medizinische Fragestellungen erörtert, aber es geht auch darum, wie man die Kinderbetreuung organisieren kann und wie man sicherstellen kann, dass das Personal problemlos zur Arbeit kommt. Ein drängendes Problem sei der Bedarf an Handdesinfektionsmittel und Atemschutzmasken. Denn die Wertachkliniken seien, ebenso wie alle anderen Gesundheitsdienstleister, von den allgemeinen Lieferengpässen betroffen. Aktuell suchen die Kliniken nach Lieferanten, weil zugesagte Lieferungen immer wieder verschoben worden seien. Die Pflegekräfte haben währenddessen, trotz des allgemeinen Ausgangsverbots, noch einmal alle Menschen in der Region ausdrücklich dazu aufgerufen, vorerst zu Hause zu bleiben. In einer Fotoaktion versicherten sie: „Wir halten für euch die Stellung.” Mangel an Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken