Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Welche Hürden die Linie 5 noch zu nehmen hat

Bis 2023 soll der Tunnel am Augsburger Hauptbahnhof fertig sein. Doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. (Foto: Janina Funk)
Bis 2023 soll der Tunnel am Augsburger Hauptbahnhof fertig sein. Doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. (Foto: Janina Funk)
Bis 2023 soll der Tunnel am Augsburger Hauptbahnhof fertig sein. Doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. (Foto: Janina Funk)
Bis 2023 soll der Tunnel am Augsburger Hauptbahnhof fertig sein. Doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. (Foto: Janina Funk)
Bis 2023 soll der Tunnel am Augsburger Hauptbahnhof fertig sein. Doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. (Foto: Janina Funk)

Durch die Betonröhre unter dem Hauptbahnhof rollen bislang nur Baulaster. Bis 2023 soll der Tunnel fertig sein, doch bis die Straßenbahnlinie 5 unter den Gleisen hindurchfährt, wird es wohl etwas länger dauern. Frühestens 2024, so der Fahrplan, könnte die Tram den Bahnhof mit dem Westen der Stadt verbinden und mindestens bis zum Klinikum fahren. Doch entlang der geplanten Trasse gibt es für die Augsburger Stadtwerke noch einige Hürden zu überwinden.

Eine Fertigstellung der Linie 5 bis 2024 sei der „optimalste Fall”, sagte Walter Casazza, der Geschäftsführer der Stadtwerke, in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren, die der Regierung von Schwaben zur Genehmigung vorgelegt werden müssen, wolle man in diesem Jahr einreichen. Auf den Zusatz „Endlich” verzichtete er - auch wenn ursprünglich einmal geplant war, die notwendigen Dokumente zu Beginn des Jahres 2016 zusammen zu haben.

Es fehle noch ein Gutachten zum Artenschutz an den Grünflächen entlang der Trassenführung. Zudem werde die Kreuzung Ackermann-/Kriegshaber-/Hagenmähderstraße mit einer „alternativen Ausbauvariante überplant”. Erst wenn letzteres fertig ist, sei auch die Verkehrssimulation vollständig, erklärte Casazza.

Für das Planfeststellungsverfahren rechnen die Stadtwerke mit mindestens zwei Jahren Bearbeitungszeit. Die Widerstände gegen den Linien-Verlauf sind in Teilbereichen der Trasse groß. Es wird wohl einige Einwände geben, die von der Regierung von Schwaben geprüft werden müssen.

Der Protest gegen das Projekt beginnt bereits am Anfang der Trassenführung. Nach dem Ausgang des Tunnels wird die Straßenbahn den Plänen zufolge über den Sebastian-Buchegger-Platz im Thelottviertel geleitet. Dagegen wehren sich die Anwohner. Sie befürchten eine zu hohe Lärmbelastung auf dem kleinen Platz und an der eher schmalen Straße, durch die die Trasse weiter in Richtung Luitpoldbrücke geführt werden soll.

Weiter geht es über die Holzbachstraße. Das ärgert Naturschützer, denn ein Teil der Gleise soll auf dem Grünstreifen entlang der Wertach verlegt werden.

Auf der Bürgermeister-Ackermannstraße wird die Linie 5 wohl zwischen den vier Autospuren verlaufen. Casazza versicherte, die Verkehrssimulation habe ergeben, dass die Straßenbahn keine Staus verursachen werde. Im Zuge des Linienbaus ist geplant, einige Kreuzungen umzugestalten. Am problematischsten sei die Kreuzung Ackermann-/Kriegshaber-/Hagenmähderstraße, die direkt an der Stadtgrenze zu Stadtbergen liegt.

Die Nachbarstadt befürchtet Verkehrsprobleme und steht der Trassenführung kritisch gegenüber. Die Daten der Verkehrssimulation werde Stadtbergen bekommen, sobald diese dem Augsburger Stadtrat vorgestellt wurden, so der Plan der Stadtwerke.

Von der Bürgermeister-Ackermannstraße aus geht es für die Linie 5 weiter bis zum Klinikum. Am geplanten Medizin-Campus soll eine Wendeschleife gefahren werden, bevor es dann zurück zum Bahnhofstunnel geht.

In Neusäß gibt es indes weiterhin den Wunsch, die Tram noch weiter in den Westen zu verlängern. Die derzeitige Planung setzt allerdings auf die Wendeschleife.

Nach den kalkulierten zwei Jahren Planfeststellungsverfahren sei „eine Bauzeit von drei Jahren anzusetzen”, sagte Casazza im Stadtrat. 2023 wird demnach mehr als knapp. Durch den Tunnel unter dem Hauptbahnhof, der in eben jenem Jahr fertig sein soll, werde dann zunächst die Linie 3, die bislang durch die Pferseer Unterführung verläuft, fahren.


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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