Veröffentlicht am 28.06.2022 15:00

Was in der Kleinen Paar alles lebt

Viele Kinder erkundeten im Rahmen des Gewässertags in Baar die Keine Paar.
Viele Kinder erkundeten im Rahmen des Gewässertags in Baar die Keine Paar.
Viele Kinder erkundeten im Rahmen des Gewässertags in Baar die Keine Paar.

Die Gemeinde Baar, die Grundschule Baar und der Fischerverein Baar haben den ersten Baarer Gewässertag veranstaltet. Vertreten waren auch Biologen des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth und der Regierung von Schwaben sowie eine Vertreterin des Landesbund für Vogelschutz (LBV) Donau-Ries sowie und Projektpartner aus der Nachbargemeinde Holzheim. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts "Wiederbelebung der Kleinen Paar", der Projektpartnergemeinden Baar (Aichach Friedberg) und Holzheim (Donau-Ries) statt.

Die Biologen des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth, Laura Schynawa und Philip Liebl, sowie von der Regierung von Schwaben Diana Schokrowski entnahmen der kleinen Paar Wasserlebewesen wie Köcherfliegenlarven, Bachflohkrebse und ähnliche. Sie erklärten interessierten Besuchern, vor allem Kindern, die Lebensweise der Tiere und wie sie durch ihren Lebensraum, der durch den Menschen stark geprägt wird, beeinflusst werden. Anhand der vorgefundenen Lebewesen in der Kleinen Paar kann der ökologische Zustand bestimmt werden, erklärte Laura Schynawa vom Fachbereich Biologie des Wasserwirtschaftsamts.

Laut EU Wasserrahmenrichtlinie, müssen alle Gewässer in Bayern bis 2027 einen guten ökologischen und chemischen Zustand erreicht haben. Die meisten Gewässer, auch die kleine Paar in Baar, sind von diesem Ziel allerdings noch weit entfernt. Vor allem machen den Gewässern die ehemals durchgeführte Begradigung, Einträge durch Landwirtschaft und Kläranlagen zu schaffen. Durch die Begradigung gleichen die Gewässer eher Abflussgräben als natürlichen, vielfältigen Lebensräumen für angepasste Tier- und Pflanzenarten. Die Gewässer sind tief eingegraben ohne Verbindung zur Aue. Die Ufer brechen ein, da Gehölze fehlen, und der Bach verschlammt durch Erdeintrag von offenen Flächen ohne Bewuchs und durch organische Belastung aus Kläranlagen und Gülle. Wegen organischer Belastungen durchGülle, Sickerwasser aus Silos, Einleitungen aus Kläranlagen und dem Eintrag von Spritzmitteln, Chemikalien aus Privathaushalt, Landwirtschaft und Industrie kommt es auch regelmäßig zu Fischsterben, berichtete Schynawa.

Die Kinder bestimmten zusammen mit den Biologen Tiere und Pflanzen aus der kleinen Paar, mit Keschern und Lupe wurden die Kids zu Forschern. Ein Abschnitt der kleinen Paar war eine Woche zuvor komplett aufgekiest worden, um den Kids den Zugang zu ermöglichen, ohne im Schlamm zu versinken oder in eine Scherbe zu treten. Gleichzeitig dient der Kies aber auch als Lebensraum für viele Wasserlebewesen und als Laichplatz für kieslaichende Fische wie die Bachforelle. Ebenso wurde ein Sturz durch eine Steinrampe ersetzt, um allen Tieren wieder ein durchkommen zu ermöglichen. Welche Fische sie in der Kleinen Paar antreffen könnten, konnten die Besucher in einem extra aufgebauten Aquarium vor Ort bewundern.
Begeistert verwandelten die zahlreich erschienen Kiinder die Brücke am Feuerwehrhaus in ein buntes selbstgemaltes Farbenmeer. Zahlreich bemalte Flusskiesel zieren nun die Sitzecke. Einige Kinder haben sich bereits für ein Praktikum beim Wasserwirtschaftsamt angemeldet, freut sich Philip Liebl vom WWA Donauwörth.
Die Gemeinden Holzheim und Baar werden das Projekt "Wiederbelebung Kleine Paar" weiter vorantreiben. "Ziel ist es, unseren artenreichsten Lebensraum im Gemeindegebiet wiederzubeleben und unsere wertvollste Ressource Wasser zu schützen und auch für unsere Kinder zu erhalten", so Matthias Schlicker.

Infos zum Projekt können Interessierte unter www.gemeinde-baar.de Projekt kleine Paar nachlesen

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