Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.11.2022 09:26

Wald fit machen für Zukunft

<b>Bei der Jahreshauptversammlung</b> der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg referierten (von links): Dr. Franz-Josef Mayer (Amtsleiter des AELF Fürstenfeldbruck), Anton Späth-Wernberger (Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg), Natalie Hufnagl (Bayerischer Waldbesitzerverband) und Axel Heiß (Amtsleiter des AELF Augsburg). <br> (Foto: Franz Hofner)
Bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg referierten (von links): Dr. Franz-Josef Mayer (Amtsleiter des AELF Fürstenfeldbruck), Anton Späth-Wernberger (Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg), Natalie Hufnagl (Bayerischer Waldbesitzerverband) und Axel Heiß (Amtsleiter des AELF Augsburg).
(Foto: Franz Hofner)
Bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg referierten (von links): Dr. Franz-Josef Mayer (Amtsleiter des AELF Fürstenfeldbruck), Anton Späth-Wernberger (Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg), Natalie Hufnagl (Bayerischer Waldbesitzerverband) und Axel Heiß (Amtsleiter des AELF Augsburg).
(Foto: Franz Hofner)
Bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg referierten (von links): Dr. Franz-Josef Mayer (Amtsleiter des AELF Fürstenfeldbruck), Anton Späth-Wernberger (Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg), Natalie Hufnagl (Bayerischer Waldbesitzerverband) und Axel Heiß (Amtsleiter des AELF Augsburg).
(Foto: Franz Hofner)
Bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg referierten (von links): Dr. Franz-Josef Mayer (Amtsleiter des AELF Fürstenfeldbruck), Anton Späth-Wernberger (Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg), Natalie Hufnagl (Bayerischer Waldbesitzerverband) und Axel Heiß (Amtsleiter des AELF Augsburg).
(Foto: Franz Hofner)

Bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg im Bäckerwirtssaal in Dasing blickte Vorsitzender Anton Späth-Wernberger auf ein insgesamt erfolgreiches Wald-Jahr zurück. 854 Mitglieder habe die Forstbetriebsgemeinschaft aktuell. Es konnten heuer gute Verträge mit auskömmlichen Preisen mit den Holzabnehmern vereinbart werden, berichtete Spätz-Wernberger. Insgesamt habe die Forstgemeinschaft über 30▎000 Festmeter Holz vermarktet. Zum Teil habe es in Frühsommermonaten Spitzenpreise bis zu 120 Euro je Festmeter gegeben. Der trockene, heiße Sommer aber habe für einen starken Schadholzanfall durch Borkenkäfer gesorgt. Rund 7500 Festmeter Schadholz seien zusammengekommen.
Sorge bereitet den Waldbauern laut dem Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft auch die EU-Politik mit der Entscheidung, dass Waldhackschnitzel künftig nicht mehr als nachhaltiger Brennstoff eingestuft werden. Dabei gelte Holz als einer der wichtigsten erneuerbaren Energieträger. Diese Entscheidung des EU-Parlaments deutet nach Späth-Wernbergers Ansicht immer mehr darauf hin, dass langfristig ein Ausstieg von Holz als Brennstoff geplant werde. Er forderte die Waldbauern auf, diese fragwürdige Entscheidung bei den regionalen Politikern in den Parlamenten bis zu den Europaabgeordneten kritisch zu hinterfragen.

Skeptisch zeigte sich der Vorsitzende auch gegenüber der ab November möglichen neuen Waldprämie durch die Bundesregierung. Generell sei es zwar gut, wenn eine Waldprämie an die Waldbauern bezahlt werde, doch sei diese auch mit erheblichen Umweltauflagen wie Flächenstilllegungen ab einer bestimmten Fläche verbunden. Jeder Waldbesitzer solle selbst prüfen und entscheiden, ob er die Waldprämie beantragen wolle.
In seinem Grußwort sah Landrat Klaus Metzger die "sehr stark ideologiegeprägte" Entwicklung um den Wald sehr skeptisch, der Druck auf die Waldwirtschaft nehme immer mehr zu. Metzger meinte weiter, oft würden Forderungen aufgestellt, die sich als realitätsfremd herausstellten. Der Landrat hob besonders hervor, dass der Landkreis in Sachen Holzbau sehr vorbildlich sei. Er verwies auf den Erweiterungsbau des Landratsamtes, die Aufstockung der Wittelsbacher Realschule und den Neubau der FOS/BOS in Friedberg in Holzbauweise. Auch würden Hackschnitzel und Pellets für Heizungen in öffentlichen Gebäuden genutzt.
Axel Heiß, Chef des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Augsburg, ging auf die gewaltigen Herausforderungen durch den Klimawandel in der Waldwirtschaft ein. Nach drei Trockenjahren habe es heuer wieder einen sehr trockenen, heißen Sommer gegeben. Die Klimastation Ainertshofen habe heuer eine Erwärmung um 3,1 Grad über dem langjährigen Durchschnitt angezeigt. Nach seiner Meinung sei das Klimaziel von Paris mit einer Erwärmung von 1,5 Grad nicht mehr haltbar. Man könne vielmehr von einer Erwärmung von plus zwei Grad ausgehen. Bei der Niederschlagsmenge liege man im Landkreis bis jetzt 200 Millimeter unter dem langjährigen Mittel. Der Waldumbau sei unumgänglich, zeigte sich der Amtschef überzeugt. Man sei hier zwar schon weit fortgeschritten, aber noch lange nicht am Ziel.
Natalie Hufnagl vom Bayerischen Waldbesitzerverband und Dr. Franz-Josef Mayer, Behördenleiter des AELF Fürstenfeldbruck, referierten gemeinsam über die Entwicklungen der Wald- und Fortwirtschaft auf europäischer Ebene - durchaus kritisch.

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