Und eines nimmt man den Verantwortlichen schon ab: dass sie diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen haben. „Wir sind bis jetzt der Überzeugung, dass diese Art der gehobenen Gastronomie Schrobenhausen gut getan hat”, sagt Jürgen Peter, der das Restaurant ja als Besitzer zuletzt auch noch betrieben hat. In der offiziellen Begründung heißt es, die Corona-Pandemie und die Baustelle auf dem Lenbachplatz seien „nicht spurlos” an der Heimat2 vorbeigegangen.Doch auch andere, vielfältige Gründe hätten zu der Entscheidung geführt, berichtet Peter. Der Spagat zwischen gehobener Gastronomie und irgendwie doch ein bisschen im „Mainstream” bleiben, ist gerade in der Kleinstadt oft nicht einfach. Das war schon vor Corona so. Letztlich sei es wirtschaftlich „nicht mehr darstellbar” gewesen, erklärt Peter und fügt mit einem Seufzer an: „Das tut uns genauso weh wie vielen Gästen.””Schade”, ist auch das erste, was Chrissi Sauer dazu einfällt. Der Schrobenhausener Koch mit TV-Erfahrung war viele Jahre das Gesicht des Restaurants: seit 2014 zunächst zusammen mit Ronny Pester, dann als alleiniger Betreiber und zuletzt als Chefkoch. Freilich stecken eine Menge Erinnerungen in dem Laden, der quasi auf Sauer „zugeschnitten” wurde: mit hohem kulinarischem Anspruch, aber auch Charakter. Die Küche rockt. Das war hier nicht nur eine Floskel.Doch der 34-Jährige ist auch froh über die Möglichkeiten, die er hatte. „Wir durften uns hier in den vergangenen Jahren kulinarisch austoben”, sagt er, was vor kurzem ja sogar dazu geführt hatte, dass die Heimat2 erstmals in der Online-Version des renommierten Guide Michelin gelistet wurde. „Das war auf jeden Fall noch mal eine schöne Bestätigung für das, was wir hier geleistet haben”, bemerkt Sauer. Und er wirkt dabei recht gefasst.Doch die gute Nachricht ist ja auch: Es geht weiter, wenn auch anders. Denn dass bereits neue Pächter in den Startlöchern stehen, die sich mit ihrem Konzept aber noch zurückhalten, ist inzwischen kein Geheimnis mehr, sondern längst Stadtgespräch.Wie die Jungs von Huubert-Weinschorle auf Anfrage bestätigen, arbeiten sie, also Robert Pfab, Rupert Schwarzbauer und Benjamin Vogt, bereits an einer neuen, etwas anderen gastronomischen Idee für dieselbe Location, bei der - so viel darf bereits verraten werden - auch Chrissi Sauer eine Rolle spielen wird. Es gibt also durchaus die Hoffnung, dass viele Schrobenhausener am Lenbachplatz 8 auch in Zukunft wieder eine kulinarische Heimat finden werden. Kulinarisch anspruchsvoll mit rockigem Charakter