Zu den abgesagten Veranstaltungen zählt zum Beispiel der Judikamarkt, in dessen Rahmen auch die Geschäfte in der Friedberger Innenstadt am Sonntag hätten öffnen dürfen. Da der Freiluftmarkt am 29. März abgesagt wurde, darf nun auch der Einzelhandel am Sonntag nicht öffnen. Laut Pressesprecher Frank Büschel wird der Markt wohl ersatzlos ausfallen. Bei anderen Veranstaltungen werde teilweise noch besprochen, ob diese zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden können. „Sicherlich wird auch ein Teil ersatzlos abgesagt”, so Büschel. Doch im Einzelfall komme das nun vor allem darauf an, ob die Vorsichtmaßnahmen auch über den 19 April hinaus weiterhin nötig sind. Ausfallen werden neben dem Marktsonntag drei größere Veranstaltungen: Das Frühjahrskonzert der städtischen Jugendkapelle, der Bayern-Cup für Standardtänze und die Tattoo-Messe. Ebenfalls entfallen muss an diesem Wochenende die Ergebnispräsentation der Kommunalwahl, die in der Mensa der Grund- und Mittelschule hätte stattfinden sollen. Auch kleinere Veranstaltungen wie die Vernissage der Friedberger Kunstausstellung, die Infoveranstaltung zu „Wohnen im Alter”, die Sportlerehrung und die Rilke-Lesung „Der Tod ist groß” finden nun nicht statt. Die Friedberger Kunstausstellung findet allerdings dennoch regulär statt. Auch in Friedberg werden vor allem in Altenheimen Vorkehrungen zum Schutz der Bewohner betroffen. Dies liege zwar in der Verantwortung der jeweiligen Träger, so Büschel, er sei allerdings informiert, dass diese inzwischen die Anordnungen zur Einschränkung von Besuchen umsetzen. Aufgrund der speziellen Gefährdung älterer Menschen müssen am Sonntag auch die beiden Wahllokale im Altenheim der AWO und im Karl-Sommer-Stift der Diakonie verlegt werden. Als Ersatzstandorte konnten die Friedberger Realschule und die Max-Kreitmayr-Halle gefunden werden. Auch die Kliniken an der Paar, die ein Krankenhaus in Friedberg betreiben, baten am Freitag „dringend” darum „von Patientenbesuchen abzusehen und diese auf das absolut Notwendige zu beschränken”. Alle im Krankenhaus geplanten Veranstaltungen, auch der Infoabend der Hebammen am 30. März, wurden abgesagt. Die Maßnahme diene dem Selbstschutz, dem Schutz der Patienten und der Klinik-Mitarbeiter. Friedberger, die einen berechtigten Verdacht haben, dass sie an Corona erkrankt sein könnten, sollten sich direkt an das Gesundheitsamt Aichach-Friedberg wenden. Aktuell ist weiterhin nur ein Corona-Fall in Friedberg offiziell bestätigt. Man sehe es auch nicht vorrangig als notwendig an, die Öffentlichkeit über einzelne Fälle in den Städten des Landkreises zu informieren, so der Pressesprecher des Landratsamts, Wolfgang Müller. Im gesamten Landkreis Aichach-Friedberg sind aktuell neun Corona-Erkrankungen bekannt, eine davon bestätigt in Friedberg. Mehr als 50 Personen befinden sich landkreisweit in Quarantäne. Die genauen Informationen zu den einzelnen Erkrankungen seien allerdings vorrangig wichtig für das Gesundheitsamt, so Müller. Für die Öffentlichkeit seien diese Informationen nicht entscheidend. „Entscheidend ist, dass die Leute, die infiziert sind, isoliert werden”, sagt Wolfgang Müller. Er ruft die Bürger außerdem dazu auf, sich nicht aus reiner Sorge wegen eines Tests an das Gesundheitsamt zu wenden, wenn keine Corona-Symptome vorliegen. Das Gesundheitsamt Aichach-Friedberg ermittle mögliche Kontaktpersonen und melde sich selbstständig, wenn ein Verdacht auf Ansteckung besteht. Ansonsten sollen sich Bürger nur dann selbst an das Gesundheitsamt wenden, wenn ihnen der Arzt bestätigt hat, dass die Symptome auf eine Corona-Erkrankung hinweisen. Denn das Gesundheitsamt komme aktuell „schier nicht mehr hinterher” mit den Corona-Tests. „Die Mitarbeiter testen aktuell Tag und Nacht”, so Müller. „Also wirklich auch in der Nacht.” Weiterhin eine Erkrankung bekannt