Seit September war „eines der spannendsten Objekte”, wie es das Museum bezeichnet, im Wittelsbacher Schlosses nicht mehr zu sehen. Die besonders prunkvoll und detailreich gestaltete Tischuhr gestaltete der Friedberger Uhrmacher Elias Kreittmayer um 1675 für den türkischen Markt. Vom Anfang des 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts war Friedberg ein Zentrum der Uhrmacherei. Die Friedberger Uhrmacher-Meister exportierten ihre Stücke in das gesamte Heilige Römische Reich Deutscher Nation, also in das heutige Böhmen, Deutschland und Österreich. Auch bis nach Ungarn, Polen, Venedig und in das Osmanische Reich wurden die Friedberger Uhren geliefert. In Friedberg sind einige der historischen Uhren ausgestellt. Ein Höhepunkt der Uhrenausstellung ist Kreittmayers Tischuhr, die der Uhrmacher wohl für einen Kunden aus dem Osmanischen Reich anfertigte. Eine Besonderheit ist das horizontal liegende Ziffernblatt mit türkischen Ziffern. Die Zeit wird von einem auf der Uhr stehenden, nackten und sich langsam drehenden Knaben angezeigt. Mit einem langen Pfeil deutet er auf die jeweilige Stunde. Und so wurde die prachtvolle Uhr schließlich als einer von 100 bayerischen „Schätzen” für die Landesausstellung ausgewählt. Die Exponate aus verschiedenen Museen sollten über ein Jahrtausend der bayerischen Geschichte zwischen dem 6. Jahrhundert und 1800 erlebbar machen. Ab Mitte März wird das Exponat nun wieder im Museum im Wittelsbacher Schloss zu sehen sein und auch im Rahmen der nächsten Landesausstellung die Friedberger Uhrmacherkunst den Besuchern präsentieren. lat Schatz aus Friedberg