Bis das erste Begräbnis stattfinden kann, vergehen allerdings noch mindestens zwei Jahre. „Wir haben uns vor zwei Jahren bereits mit der Thematik befasst und beschlossen, dass wir einen solchen Waldfriedhof wollen”, erinnert sich Hebertshausens Bürgermeister Richard Reischl (CSU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Da aber nur ein kleiner Teil der zu überplanenden Fläche zwischen Reipertshofen und Röhrmoos auf Hebertshausener Flur liegt und der Rest zur Nachbargemeinde gehört, waren zunächst viele Gespräche nötig, diverse Beschlüsse mussten in beiden Gremien gefasst werden. Nun ist aber offiziell: Der Waldfriedhof kommt. Die Entscheidung der beiden Gemeinden östlich von Markt Indersdorf im Landkreis Dachau dürfte zudem Einfluss auf Begräbnisse im Landkreis und der weiteren Umgebung haben. Der Bestattungswald, der Aichach, Schrobenhausen oder Dachau derzeit am nächsten ist, liegt in Harburg nordwestlich von Donauwörth, ein weiterer ein wenig westlich von Eichstätt. Vielen Angehörigen ist das zu weit weg, um einen Augenblick der verstorbenen Familienmitglieder zu gedenken. Die Nachfrage nach Bestattungen im Wald bleibt laut Reischl trotzdem hoch. Auch in Aichach wurde im vergangenen Jahr über die Schaffung eines solchen Waldes nahe Blumenthal diskutiert - der Stadtrat hat sich allerdings mit 16:11 Stimmen dagegen ausgesprochen. „Fortschrittlicher und vorausschauender” planten da die beiden Gemeinden aus dem Dachauer Land - davon ist der Besitzer des entstehenden Naturfriedhofs, Clemens von Trebra-Lindenau aus Unterweilbach bei Röhrmoos, überzeugt. Er war vor zwei Jahren mit seinem Vorhaben an beide Gemeinderäte herangetreten. Eine Besonderheit ist übrigens schon bekannt: Bei der Bestattung sogenannter Sternenkinder, also Kinder, die im Mutterleib oder kurz nach der Geburt sterben, entfällt die Pacht.