Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.08.2019 23:00

Sind doch Algen schuld am Tod der Hunde?

Patrick Plößl   (rechts) ist technischer Leiter der Wasserwacht Mering am Mandichosee. Dort wurde nun eine spezielle Algenart gefunden.	Foto: Heike Scherer (Foto: Heike Scherer)
Patrick Plößl (rechts) ist technischer Leiter der Wasserwacht Mering am Mandichosee. Dort wurde nun eine spezielle Algenart gefunden. Foto: Heike Scherer (Foto: Heike Scherer)
Patrick Plößl (rechts) ist technischer Leiter der Wasserwacht Mering am Mandichosee. Dort wurde nun eine spezielle Algenart gefunden. Foto: Heike Scherer (Foto: Heike Scherer)
Patrick Plößl (rechts) ist technischer Leiter der Wasserwacht Mering am Mandichosee. Dort wurde nun eine spezielle Algenart gefunden. Foto: Heike Scherer (Foto: Heike Scherer)
Patrick Plößl (rechts) ist technischer Leiter der Wasserwacht Mering am Mandichosee. Dort wurde nun eine spezielle Algenart gefunden. Foto: Heike Scherer (Foto: Heike Scherer)

Die Algen seien „eine mögliche Ursache” für den Tod der Hunde, schreibt das Landratsamt. Die aktuellen Wasserproben hätten ergeben, dass zwar die Qualität des Wassers an sich zum Baden nach wie vor in Ordnung sei, sich aber an angeschwemmten Wasserpflanzen und Treibholz die Algenart „Tychonema” in höherer Konzentration angelagert habe.

Warum die Algen bislang nicht entdeckt wurden? Dazu das Landratsamt: „Bei den aktuellen Wasserproben hat man erstmalig nicht nur das Wasser, sondern auch Treibholz und Pflanzenreste vom Uferbereich beprobt, so kam es zum jetzigen Ergebnis.”

Bei den Algen handle es sich um eine „sehr seltene Gattung, mit der die Behörden vor Ort bislang keinerlei Erfahrung haben”. Inzwischen seien Hinweistafeln aufgestellt worden. Bis Anfang nächster Woche will das Landratsamt weitere Erkenntnisse über die Art gesammelt haben. Die Gemeinde Merching werde in der Zwischenzeit das Ufer von Treibgut und Wasserpflanzen befreien.

Tobias Ulrich aus Pfaffenhofen an der Ilm fuhr am Donnerstagvormittag mit Freunden zum Surfen an den Mandichosee, weil guter Wind vorhergesagt war. „Ich habe die Nachricht über den Tod des mittlerweile dritten Hundes durch meine WhatsApp-Gruppe erfahren”, erzählte er. Angst habe er aber keine gehabt. „Das Wasser ist sauber, sonst würden auch andere tote Tiere wie Fische herumliegen. Bestimmt handelt es sich um einen Idioten, der irgendetwas hier auslegt”, vermutete der Surfer an diesem Tag noch.

Als am Mittwoch der dritte Hund nach einem Spaziergang am Mandichosee verendete, hatte die Halterin aus Mering das Tier nicht einmal von der Leine gelassen. Es reagierte plötzlich mit Zuckungen. Wenige Minuten später war es tot.

Sabine Koller, ebenfalls aus Mering, kam mit ihrem vier Jahre alten Hund Mailo gerade zum See, als die Polizei mit den Ermittlungen beschäftigt war. Ein Surfer warnte sie. Aufgrund des Risikos machte sie sofort kehrt und zog es vor, weiter nach Schmiechen zu fahren. Sie werde ihr geliebtes Haustier so schnell nicht mehr am Mandichosee ausführen, erzählte sie.

Bei der Wasserwacht machte sich am Donnerstag der technische Leiter Patrick Plößl für einen Tauchgang fertig. Er wurde von Freunden über den dritten verendeten Hund informiert. Nach dem Tod der ersten beiden Tiere sei die Sicherheit für die Taucher der Wasserrettung erhöht worden, berichtete er vor Ort. Tauchen war nur noch mit Trockentauchanzug und Vollgesichtsmaske erlaubt.

Diese Regelung, die für kontaminierte Gewässer gilt, wurde nach der vorläufigen Entwarnung durch die zuständigen Behörden wieder zurückgenommen. „Bei Temperaturen über 30 Grad kommen 500 bis 600 Leute, auch viele Familien mit Kindern”, erklärte er. Viele Hundebesitzer stellen ihr Auto am Parkplatz ab und laufen ein Stück am See entlang, soweit es möglich ist. Ein Rundgang um den ganzen See sei gar nicht möglich, weiß Plößl. Er vermutete am Donnerstag auch, dass jemand Gift ausgelegt habe.

Ob es tatsächlich die speziellen Blaualgen waren, an denen die Tiere verendeten, soll die Obduktion der drei toten Hunde ergeben. Ein Ergebnis liegt weiterhin noch nicht vor. „Sehr seltene Gattung”


Von Janina Funk
north