Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.07.2019 23:00

Verunsicherung am Badanger

Die Erste Allgemeine Verunsicherung   ist Kult: Am 27. Juli tritt die österreichischer Band in Mering auf. Komponist und Sänger Thomas Spitzer (links) sowie Sänger und Frontmann Klaus Eberhartinger gehören zum Urgestein der EAV.	Foto: Dominik Beckmann (Foto: Dominik Beckmann)
Die Erste Allgemeine Verunsicherung ist Kult: Am 27. Juli tritt die österreichischer Band in Mering auf. Komponist und Sänger Thomas Spitzer (links) sowie Sänger und Frontmann Klaus Eberhartinger gehören zum Urgestein der EAV. Foto: Dominik Beckmann (Foto: Dominik Beckmann)
Die Erste Allgemeine Verunsicherung ist Kult: Am 27. Juli tritt die österreichischer Band in Mering auf. Komponist und Sänger Thomas Spitzer (links) sowie Sänger und Frontmann Klaus Eberhartinger gehören zum Urgestein der EAV. Foto: Dominik Beckmann (Foto: Dominik Beckmann)
Die Erste Allgemeine Verunsicherung ist Kult: Am 27. Juli tritt die österreichischer Band in Mering auf. Komponist und Sänger Thomas Spitzer (links) sowie Sänger und Frontmann Klaus Eberhartinger gehören zum Urgestein der EAV. Foto: Dominik Beckmann (Foto: Dominik Beckmann)
Die Erste Allgemeine Verunsicherung ist Kult: Am 27. Juli tritt die österreichischer Band in Mering auf. Komponist und Sänger Thomas Spitzer (links) sowie Sänger und Frontmann Klaus Eberhartinger gehören zum Urgestein der EAV. Foto: Dominik Beckmann (Foto: Dominik Beckmann)

Eigentlich sollte EAV auf der Augsburger Freilichtbühne spielen. Doch das Kulturreferat der Fuggerstadt erteilte den Veranstaltern eine Absage. „Wie bereits im letzten Jahr kommuniziert, können wir die Freilichtbühne aus verschiedenen rechtlichen Gründen nicht für Fremdveranstaltungen vermieten. Der Kulturausschuss hat darüber in der Folge einen eindeutigen Beschluss gefasst. Insofern wird auch für 2019 keine Möglichkeit zur Anmietung bestehen”, informierte die Stadt die Manager.

Auf der Suche nach einem Ausweichquartier in der Region wurde man in Mering fündig. Dort, so die Konzert-Verantwortlichen, freue man sich sehr, das bewährte Veranstaltungsgelände am Badanger „für die gehobene Erwachsenenunterhaltung der EAV” zur Verfügung zu stellen.

„1000 Jahre EAV - Alles ist erlaubt”: Unter diesem Motto wird die Band nach gut 40 Jahren die Bühne verlassen. Die Erfolge der Österreicher sprechen für sich. Sie können auf eine Karriere mit weit über 1000 Konzerten und über zehn Millionen verkaufte Großtonträger, 20 Top-Ten-Alben und viele Auszeichnungen zurückblicken. Mit ihren spaßigen Single-Hits wie „Ba-Ba-Banküberfall” oder „An der Copacabana” mischten sie in den 80er und 90er Jahren die deutschsprachige Musikszene auf. Doch die Musiker engagieren sich auch stark gegen Rechtsradikale und Gewalt, was beispielsweise im Song „Eierkopf-Rudi” deutlich wird. Rechtspopulist Jörg Haider verklagte die Band einst wegen übler Nachrede. Der ehemalige österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim drohte wegen dem Song „Wann man gehn muss” mit gerichtlichen Schritten. Auch sozialkritische Lieder wie „Burli” (gegen Atomkraft), und „s' Muaterl”, das der Bayerische Rundfunk wegen der darin enthaltenen Kritik an Papst und katholischer Kirche nicht spielte, werden bei der Abschiedstour nicht fehlen.

Thomas Spitzer gründete die Band 1977 als anarchistisches, linksliberales Musikrocktheater. Doch wie kam es zu dem außergewöhnlichen Namen? Während einer Busfahrt, so wird erzählt, kamen Spitzer und Nino Holm, ebenfalls Gründungsmitglied und Keyboarder, am Hauptsitz der Ersten Allgemeinen Versicherung in Wien vorbei. Das brachte sie auf die Idee. Das Versicherungsunternehmen zeigte sich allerdings zunächst wenig begeistert von der Verballhornung seines Namens und leitete juristische Schritte ein. Die Klage wurde mangels Erfolgsaussichten (unterschiedliche Branchen) zurückgezogen. Einige Jahre später sponserte die Versicherung sogar eine Tour der Verunsicherung.

Schon zu Beginn der 80er-Jahre erlangte die EAV schnell einen gewissen Bekanntheitsgrad, mit der Berühmtheit dauerte es jedoch ausgerechnet in der österreichischen Heimat am längsten. Erst mit dem Album „Spitalo Fatalo” und dem dritten Sänger und heutigem Erfolgsentertainer Klaus Eberhartinger, der 1981 zu der Formation stieß und für dessen schnelles Mundwerk man den musikalischen Stil der Verunsicherung abwandelte, änderte sich das. Mit Songs wie „Alpenrap” und „Afrika” vom dritten Album begann die kommerzielle Karriere.

2019 nimmt die Verunsicherung nun Abschied von ihrem Bühnenleben. Was gut begann soll würdig enden. Dazu gehört, die bekanntesten Hits und Klassiker zu präsentieren. Die Zuhörer erwartet, so verspricht es der Veranstalter, ein kurzweiliges Programm mit allem, was die Satiriker zu bieten haben.

Das Konzert beginnt am Samstag, 27. Juli, um 20 Uhr. Einlass ist um 18 Uhr. Tickets im Vorverkauf kosten 40 Euro. Es gibt sie beim Kartenservice der Aichacher Zeitung im Reisebüro Efinger und bei Wörl am Stadtplatz.


Von Monika Grunert Glas
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