Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.06.2019 12:00

Schnucklige Schnecken, freche Frösche

Allerlei aus Keramik   und Ton gab es am Wochenende beim Friedberger Töpfermarkt.	Foto: Peter Stöbich (Foto: Peter Stöbich)
Allerlei aus Keramik und Ton gab es am Wochenende beim Friedberger Töpfermarkt. Foto: Peter Stöbich (Foto: Peter Stöbich)
Allerlei aus Keramik und Ton gab es am Wochenende beim Friedberger Töpfermarkt. Foto: Peter Stöbich (Foto: Peter Stöbich)
Allerlei aus Keramik und Ton gab es am Wochenende beim Friedberger Töpfermarkt. Foto: Peter Stöbich (Foto: Peter Stöbich)
Allerlei aus Keramik und Ton gab es am Wochenende beim Friedberger Töpfermarkt. Foto: Peter Stöbich (Foto: Peter Stöbich)

Angelika Maier war noch nie in Friedberg und auch nicht auf einem Töpfermarkt. „Meine Freundin Ilona hat mich heute aus Unterschleißheim mitgenommen”, erzählt sie beim Bummel durch die bunt geschmückten Verkaufsstände. „Ich kenne so etwas Ähnliches zwar von der Auer Dult, bin aber ganz entzückt von der angenehmen Atmosphäre im Park.” Zu sehen gibt es für die beiden Freundinnen eine ganze Menge: Blumen und Schmuck aus Keramik, Feuerschalen und Spardosen, lustige Tierfiguren und mehr. „Wenn wir Brotzeit gemacht haben, wollen wir uns später auch noch das Schloss anschauen”, freute sich Angelika Maier auf einen abwechslungsreichen Tag .

Die gebürtige Friedbergerin Irmi Hieber-Meinreiss ist seit den Anfängen des Töpfermarkts mit dabei. Sie hat technische Zeichnerin gelernt und heute eine Werkstatt in Fischach. „Mit 24 Jahren bin ich meiner Leidenschaft für Keramik gefolgt und habe nach der Ausbildung die Meisterschule in Stuttgart besucht”, berichtet sie. Talent und Fachkenntnis hat sie an ihre Tochter Inka weitergegeben: „Heute produzieren wir gemeinsam schönes Geschirr.”

Auch Heidi Hartlieb aus Mammendorf hat zuerst nicht das Handwerk, sondern Informatikerin gelernt. „Durch meine Kinder bin ich zur Herstellung von Märchenfiguren gekommen und habe mir dafür alles Nötige selbst beigebracht.” Neben einem fantasievollen Schloss, aus dem Rapunzel ihr Haar hängt, sitzt an ihrem Stand auch der Pumuckl.

Sara Noglik aus Memmingen hat sich auf das Thema Meer spezialisiert. Die 30-Jährige produziert Schalen, die aussehen wie Wale, Tassen mit Ankern und Kraken-Tentakeln als Henkel. „Die sind zum Beispiel bei Rollenspielern beliebt, die am Wochenende als Piraten unterwegs sind.” In Friedberg stellt sie ihre Waren zum zweiten Mal aus und ist angetan von der familiären Atmosphäre im Stadtgarten: „So gemütlich geht es selten auf einem Markt zu.”

Im Erzgebirge führt Norbert Grimm die von seinem Vater übernommene Korbmacherei bereits in der dritten Generation. Die Marktbesucher können ihm bei seiner Handarbeit zuschauen, an der sich seit Jahrzehnten nichts geändert hat. Er hat einen reparierten Stuhl mitgebracht, den ihm vor einem Jahr eine Friedberger Kundin in Auftrag gegeben hatte.

Noch wesentlich weiter war die Anreise für Bernard Arcikauskas, der aus dem 1400 Kilometer entfernten Litauen kommt. An seinem Stand gibt es neben Engelsfiguren auch allerlei lustige Tiere, von frechen Fröschen über Mäuse bis zu schnuckligen Schnecken. „Im Sommer stelle ich aus, in den Wintermonaten unterrichte ich in meiner Heimat an der Kunsthochschule”, erzählt Arcikauskas.

Schon mehrmals war Gatis Dembovskis mit seiner Frau Daria beim Friedberger Markt vertreten. Zuhause in Lettland betreibt das Paar ein Bauunternehmen, das als Hobby begonnene Töpfern hat sich mit den Jahren zu einem zweiten Standbein entwickelt.

„Vor lauter schönen Sachen weiß man kaum, wo man zuerst hinschauen soll”, stellt Annette Schönhuber beim Wochenend-Bummel fest. Sie ist mit ihrer Familie vom Ammersee gekommen, „weil ich das große Gedränge beim Dießener Töpfermarkt nicht mag und lieber entspannt einkaufen gehe”. Deshalb fährt sie fast jedes Jahr nach Friedberg und kauft sich jeweils ein Erinnerungsstück, „auch wenn ich es nicht unbedingt brauche”. Heuer fiel ihre Wahl auf eine blaue Müsli-Schale und einen lustigen Raben. „Der schaut so frech und wird auf einen Pfosten am Gartenzaun gesteckt.” Im nächsten Jahr, das steht für Schönhuber fest, wird er einen lustigen kleinen Kameraden bekommen. Viele Künstler hatten zuvor andere Berufe


Von Monika Grunert Glas
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