Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.03.2019 12:00

Schweigen ist nicht immer Gold: Dachauer Landfrauentag

Kreisbäuerin Emmi Westermeier   übergab an den Leiter der Jugendhilfe Weitblick Carlos Benede (rechts) und den pädagogischen Leiter Siegfried Hofer ein Geschenk. 	Fotos: Franz Hofner (Fotos: Franz Hofner)
Kreisbäuerin Emmi Westermeier übergab an den Leiter der Jugendhilfe Weitblick Carlos Benede (rechts) und den pädagogischen Leiter Siegfried Hofer ein Geschenk. Fotos: Franz Hofner (Fotos: Franz Hofner)
Kreisbäuerin Emmi Westermeier übergab an den Leiter der Jugendhilfe Weitblick Carlos Benede (rechts) und den pädagogischen Leiter Siegfried Hofer ein Geschenk. Fotos: Franz Hofner (Fotos: Franz Hofner)
Kreisbäuerin Emmi Westermeier übergab an den Leiter der Jugendhilfe Weitblick Carlos Benede (rechts) und den pädagogischen Leiter Siegfried Hofer ein Geschenk. Fotos: Franz Hofner (Fotos: Franz Hofner)
Kreisbäuerin Emmi Westermeier übergab an den Leiter der Jugendhilfe Weitblick Carlos Benede (rechts) und den pädagogischen Leiter Siegfried Hofer ein Geschenk. Fotos: Franz Hofner (Fotos: Franz Hofner)

Kreisbäuerin Emmi Westermeier bezeichnete die Situation der Landwirtschaft als „derzeit bedrückend”. Zukunftsängste würden die bäuerlichen Familienbetriebe begleiten. Durch das Volksbegehren für die Artenvielfalt seien viele kleinere Betriebe akut gefährdet. Mit dem Volksbegehren werde „unsere tägliche Arbeit immer mehr in Frage gestellt”, sagte sie. Westermeier führte an, über 19 000 Landwirtschaftsbetriebe in Bayern beteiligten sich an einem Vertragsnaturschutzprogramm. Dazu komme die Anlage von Blühwiesen und Ackerrandstreifen. Landrat Stefan Löwl bedankte sich bei den Landfrauen nicht nur für ihre tägliche Arbeit auf den Höfen, sondern auch für ihren Einsatz um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. BBV-Bezirkspräsident Anton Kreitmair sagte, die Landwirte seien zum Gespräch bereit, sie erwarteten aber auch Fairness im gegenseitigen Umgang.

Fairness

Ständig im Dialog sind die beiden Referenten Carlos Benede und Siegfried Hofer von der Jugendhilfe Weitblick Dachau. 2012 haben sie den Verein im ehemaligen Hotel Arona in Dachau gegründet. Benede war früherer Kommissar bei der Kriminalpolizei, zuständig für Opferschutz und Beschaffungskriminalität. Schon in dieser Zeit schlugen zwei Herzen in seiner Brust - das des Polizisten und das des Sozialarbeiters. Er habe sich oft die Frage gestellt: Wieso ist es für die gestrauchelten jungen Menschen so gelaufen? Seitdem kümmert er sich mit Weitblick um Jugendliche, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Derzeit wohnen 15 junge Leute in Dachau, Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. „Wir fangen dort an, wo andere aufhören”, ist das Motto ihrer Arbeit. Siegfried Hofer schilderte einige Fallbeispiele - von Schulverweigerern bis zu straffällig gewordenen Jugendlichen mit bis zu über 20 Eintragungen im Strafregister. „Wir wollen Gefährte auf ihren Wegen sein”, sagte er. Dazu gehöre es, jeden zu respektieren, mit all seinen Stärken und Schwächen. In jedem Mensch stecke ein guter Kern, meint Siegfried Hofer. Vertrauen sei das Fundament jeglicher Erziehungsarbeit, so könne auch Schwierigstes gelingen, damit auch diese Menschen wieder in der Gesellschaft mitleben können. Dazu gehöre der Dialog mit einem Netzwerk aus Behörden, Schulen oder Ausbildungsstellen. Die Arbeit des Vereins beeindruckte die Landfrauen. Was hier geleistet werde, sei „ganz großartig”, stellte Kreisbäuerin Westermeier fest und überreichte später eine Spende von 1650 Euro, gesammelt am Landfrauentag.


Von Ines Speck
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