Der Indersdorfer war gegen 9.15 Uhr auf der Arnbacher Straße in Richtung Gymnasium unterwegs. Die S 2 zwischen Altomünster und Dachau verkehrt östlich des dortigen Bahnübergangs parallel zur Arnbacher Straße, westlich davon allerdings entfernt sie sich von der Straße und ist im Regelfall weithin sichtbar. Aus dieser Richtung kam der Zug, der letztlich mit dem Auto des Seniors kollidierte.

„Ob der Mann den Zug letztlich nicht gesehen oder die Situation falsch eingeschätzt hat, werden wir nicht mehr klären können”, meint Peter Grieser, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Klar sei aber, dass die Halbschranken zum Unfallzeitpunkt bereits heruntergelassen waren. Blinkendes Rotlicht am Bahnübergang hätte den Autofahrer ebenso warnen müssen. Zeugen hätten den Polizeibeamten am Unfallort allerdings berichtet, dass der 88-Jährige mit seinem Audi A 3 trotzdem ohne anzuhalten an der Schranke vorbei auf den Bahnübergang zugehalten hatte. Die herannahende S-Bahn, die in Richtung Dachau beziehungsweise München unterwegs war, erfasste das Auto dort an der Fahrerseite. Die S-Bahn schleifte das Auto 150 Meter weit mit. Der Mann zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu, denen er noch am Unfallort erlag.

Zugführer und Fahrgäste der S-Bahn blieben unverletzt. Die rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Markt Indersdorf und Schwabhausen waren vor Ort, um den Verstorbenen aus seinem stark beschädigten Auto zu bergen und die Fahrgäste sowie den Zugführer zu evakuieren. Die historische S-Bahn, die auf der Linie S 2 zwischen Altomünster und München verkehrt, war noch fahrtüchtig. So konnte die Strecke im Anschluss an die Bergungsarbeiten kurz nach 12 Uhr wieder freigegeben werden.