Aber bis es soweit war, gingen Diskussionen voraus, und der Bürgermeister musste harte Überzeugungsarbeit leisten. Den Anfang machte Konrad Eichner (Zukunft für Todtenweis, ZfT). Er sprach sich „grundsätzlich” für den Beitritt aus, wollte aber „nicht gleich alles auf einmal” anpacken. Eichner sorgte sich, dass „die Mittel und Bürger” damit überfordert sein könnten. Wichtig sei nur, „mal anzufangen”. Carl gab zu, anfangs auch diese Bedenken gehabt zu haben. „Aber je tiefer ich in die Materie eingestiegen bin, desto mehr stellte ich fest, dass alles irgendwie miteinander vernetzt ist”. Die angebotenen Module auseinanderzuklauben, hielt der Bürgermeister für „nicht sinnvoll”. Nur mit einem Gesamtpaket könne man ein vernünftiges Konzept erstellen. Ulrich Siegmund (ZfT) stimmte Carl zu, wollte aber erst bei einer Bürgerversammlung die Bürger informieren und mit ins Boot nehmen. Das sei sehr wichtig. „Wenn wir das schaffen, stimme ich zu”, erklärte Siegmund. Nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine sei die Welt schließlich „eine andere geworden”. Franz Färber (ZfT) fand die Idee von Siegmund „gar nicht so schlecht”. Es sei „nicht schlimm”, das Thema bei einer Bürgerversammlung vorzutragen. „Es läuft nicht davon”, argumentierte er. Kilian Leopold (ZfT) wusste, „nur die Windkraft ist für die Bürger und Todtenweis eine sinnvolle Sache”. Carl machte mit Engelszungen deutlich, wie wichtig es sei, die regenerativen Energien voranzutreiben, damit man von anderen Staaten unabhängiger werde. Der Bürgermeister befürchtete, dass bei einer Bürgerversammlung das Thema eventuell zerredet werden könnte. „Wir sind der Gemeinderat, wir wurden gewählt, um die Dinge anzustoßen”, hob Carl engagiert hervor. Auch er war dafür, die Bürger zu informieren und mit ins Boot zu holen, aber erst sollte der Gemeinderat eine Entscheidung treffen. Unterstützung bekam er von Zweiter Bürgermeisterin Petra Wackerl (CSU/FW). Auch sie wollte die Entscheidung nicht von der Bürgerversammlung abhängig machen. Sie warb für das Gesamtpaket. „Das sind die Fachleute, die wissen, was zu tun ist.” Ganz anders sah das Bernhard Riß (ZfT). Für ihn ist das Gesamtpaket „zu umfangreich”. Für die Kosten könne man selbst schon zwei Photovoltaikanlagen aufs Dach bauen. Nur bei den Modulen Photovoltaik und Windkraft sei er dabei. Ansonsten könne man keinen großen Nutzen aus dem Angebot ziehen. Schließlich gab es eine große Mehrheit für das Gesamtpaket.