Die Antwort ist so spektakulär, dass Richard Mergner, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz (BN), sich einige Stunden Zeit nahm, die Wiese anzusehen. Was er sah, war überwältigend: Kreuzenzian, Pyramidenorchidee, Tausendguldenkraut, Händel- und Sommerwurz, geflecktes Knabenkraut, Helmknabenkraut - alles hier zu finden, wo noch vor einer Dekade Mais stand. Damals beauftragte die Ortsgruppe Lechrain des Bund Naturschutz den Aindlinger Landwirt Isidor Held, zuerst eine Vegetationsperiode Mais anzubauen und im nächsten Jahr Hafer. „Hafer ist ein Stickstoffzehrer”, begründet Willi Christoph auf der Wiese die Vorgehenswiese. Sowohl Mais als auch Hafer durften zwar chemisch behandelt werden, aber nicht gedüngt. Auf die relativ unkrautfreie Fläche säten Helfer von Willi Christoph damals eine ausgewählte Magerrasenmischung von Rieger und Hoffmann: „Aber lediglich ein Gramm pro Quadratmeter statt der vorgeschriebenen Mindestmenge von drei Gramm”, so der Fachmann. Diese Saatmischung enthielt zwar keine der Raritäten aus der Sander Heide, doch von dort kamen sie sukzessive durch das Ausbringen von Mähgut aus unterschiedlichen Jahreszeiten. Als „maßgebliches Kriterium” bezeichnet Christoph die Pflege.