Der Name Riß ist in Todtenweis nicht unbekannt. Thomas Riß war von 2003 bis 2013 Bürgermeister, bis er im Alter von 59 Jahren unerwartet verstarb. Seitdem leitet Konrad Carl die Geschicke der Gemeinde. Bernhard Riß ist der Sohn eines Cousins von Thomas Riß und kommunalpolitisch nicht unerfahren. Er war von 2002 bis 2008 Mitglied des Gemeinderats für die Wählergruppe Bürgerwille 2002 unter Bürgermeister Josef Kodmeir. Danach legte er eine Pause ein. Hintergrund war die unerwartete Kandidatur von Petra Wackerl (aktuell Dritte Bürgermeisterin) für das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl im Jahr 2008. Sie trat gegen Thomas Riß an, was Bernhard Riß aufgrund des Verwandtschaftverhältnisses nicht mittragen wollte. In den vergangenen Wochen und Monaten sei er vielfach angesprochen worden, sich als Bürgermeister aufstellen zu lassen. „Wenn eine vernünftige Mannschaft zusammenkommt, werde ich es machen”, hat der 49-jährige Vater zweier Töchter (19 und 16 Jahre) stets geantwortet. Das ist nun offenbar der Fall. Die Namen der Kandidaten von Bürgerwille 2002 werden bei Nominierungsversammlung am Donnerstag, 12. Dezember, um 19.30 Uhr im Gasthaus Golling bekannt gegeben. Ein weiterer Beweggrund für seine Kandidatur war eine Aussage von Konrad Carl im Jahr 2018. Im Zusammenhang mit der Frage ehren- oder hauptamtlicher Bürgermeister hatte Carl geäußert, dass es mittelfristig bei ehrenamtlicher Führung schwer werden könne die Selbstständigkeit einer kleinen Gemeinde zu halten. „Das ist mir ziemlich aufgestoßen”, sagt Riß. „Todtenweis war immer stolz darauf, eigenständig entscheiden zu können”, erklärt der Nebenerwerbslandwirt, der hauptberuflich im Bauhof der Gemeinde Langweid arbeitet. Riß ist verheiratet, hat zwei Töchter im Alter von 19 und 16 Jahren und engagiert sich bei der Feuerwehr und der Jagdgenossenschaft.