Wie Bürgermeister Konrad Carl unserer Zeitung sagte, ist ein Drittel der Grundstücksverkäufe in den Lechfeldwiesen notariell beurkundet, die übrigen seien zwar „in trockenen Tüchern”, doch bringt das dem Gemeindekonto aktuell nichts. So musste Carl den „heiklen Punkt Kreditaufnahme” auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung setzen. Wenn auch widerwillig, beschlossen die Räte einstimmig (Franz Färber fehlte entschuldigt), sofort einen Kredit von 360 000 Euro aufzunehmen. Nur so könne die Liquidität der Kommune erhalten werden, hieß es. Eine Kreditaufnahme von 962 130 Euro wurde bereits in der Haushaltssatzung festgesetzt (wir berichteten) und auch rechtsaufsichtlich genehmigt. 600 000 Euro hat die Kommune bereits in Anspruch genommen. Ihr Schuldenstand wird Ende des Jahres bei 1,55 Millionen Euro liegen. Laut Haushaltsplan sind die Rücklagemittel der Gemeinde bis auf die gesetzliche Mindestrücklage aufgebraucht. 2018, 2019 und laut Kämmerin Georgia von Kobyletzki wohl auch 2020 konnte und kann Todtenweis die gesetzlich geforderte Mindestzuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt nicht leisten. Damit hat die Gemeinde das Ziel, das von Kobyletzki bei der Haushaltsberatung im Juli ausgab, nicht ganz erreicht. Sie hatte eine neue Gebührenkalkulation bei Wasser und Abwasser empfohlen (diese wurde am Mittwoch verabschiedet) sowie die „zeitnahe Veräußerung der geschaffenen Gewerbeflächen” in den Lechfeldwiesen, deren Ausweisung sich als ungeahnt teuer und langwierig erwies. Die Kämmerin legte der Kommune dringend ans Herz, dass für die Realisierung der Gewerbegebietserweiterung eine „hundertprozentige Kostendeckung durch zeitnahe Veräußerung der geschaffenen Gewerbeflächen unabdingbar” sei. Kostendeckend scheint das Projekt nicht über die Bühne zu gehen. Die Baulandpreise wurden festgesetzt, als man von den teuren Grabungen noch nichts wusste. Zudem sollte, ginge es nach der Kämmerin, die Neuverschuldung abgebaut sowie Rücklagen aufgebaut werden. Das wird 2019 aller Voraussicht nach nichts mehr werden. Die Finanzen beschäftigen die Todtenweiser Räte übrigens weiter. In der nächsten Sitzung am Mittwoch, 27. November, geht es um Beratung und Beschluss eines Nachtragshaushalts. Laut Claus Simon von der Kommunalaufsicht im Landratsamt Aichach-Friedberg ist das „ein ganz seltener Fall” unter den Kommunen im Wittelsbacher Land. Carl begründet den Nachtragshaushalt damit, dass durch die geschilderten Ausfälle „der Haushalt auseinanderbricht”. Er bleibt aber optimistisch und meint, das werde sich im nächsten Jahr wieder normalisieren.