Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.08.2018 12:00

Druck auf Durach

Die Kläranlage  der Kabisbachgruppe in Todtenweis. Sie ist zu klein, um Abwässer künftiger Baugebiete aufzunehmen.	Foto: Sofia Brandmayr (Foto: Sofia Brandmayr)
Die Kläranlage der Kabisbachgruppe in Todtenweis. Sie ist zu klein, um Abwässer künftiger Baugebiete aufzunehmen. Foto: Sofia Brandmayr (Foto: Sofia Brandmayr)
Die Kläranlage der Kabisbachgruppe in Todtenweis. Sie ist zu klein, um Abwässer künftiger Baugebiete aufzunehmen. Foto: Sofia Brandmayr (Foto: Sofia Brandmayr)
Die Kläranlage der Kabisbachgruppe in Todtenweis. Sie ist zu klein, um Abwässer künftiger Baugebiete aufzunehmen. Foto: Sofia Brandmayr (Foto: Sofia Brandmayr)
Die Kläranlage der Kabisbachgruppe in Todtenweis. Sie ist zu klein, um Abwässer künftiger Baugebiete aufzunehmen. Foto: Sofia Brandmayr (Foto: Sofia Brandmayr)

Todtenweis' Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Konrad Carl machte deutlich, dass das Gewerbegebiet für die Entwicklung von Todtenweis enorm wichtig sei. Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und Gewerbesteuer nannte Carl als Schlagworte. „Davon profitiert nicht nur Todtenweis, sondern die ganze Region”, hob der Verbandsvorsitzende hervor.

Die Vierer-Fraktion aus Aindling, unter der Führung von Bürgermeister Tomas Zinnecker, äußerte sich jedoch dazu immer wieder kritisch. Durch das neue Gewerbegebiet sieht Aindling seine eigene Entwicklung gehemmt. Insbesondere Karl Gamperl forderte hartnäckig die Festlegung der Einwohnergleichwerte (EGW) für die einzelnen Gemeinden. Carl, sichtlich genervt, machte ebenso hartnäckig deutlich, dass dieser Schritt noch nicht möglich sei. Es bestehe kein Zweifel, dass die jetzige Kläranlage in Sand erweitert und technisch ausgebaut werden müsse. „Aber wir wissen noch nicht für wie viele.” Jetzt ist die Anlage auf 18 500 EGW ausgelegt, von denen Aindling nur 3600 in Anspruch nimmt. „Vielleicht brauchen wir dann 35 000 oder sogar 50 000, das wissen wir noch nicht.”

Lediglich die Gemeinde Todtenweis überschreitet ihr Kontingent ständig und erheblich. Ursächlich dafür sei der Großeinleiter, die Firma Durach. Mit einer Reihe von Maßnahmen, wie dem Bau einer neuen Abwasserleitung, der Errichtung eines Rückhaltebeckens und der Berechnung des Mischwasserabflusses soll Durach jetzt in die Pflicht genommen werden. Festgelegt wurde auch, dass für die technische Erweiterung der Anlage keine Grundstücke des Zweckverbandes zur Verfügung stehen.

Außerdem müssen die Einleitungen der Firma Durach umgehend stabil bei einem pH-Wert von 6,5 bleiben. Für Tomas Zinnecker eine Selbstverständlichkeit. „Ein umwelt- und verantwortungsbewusster Betrieb macht das aus eigenem Antrieb.” Zur Umsetzung hat die Firma bis Ende September Zeit. Bis Ende Oktober muss eine Bedarfsermittlung hinsichtlich Abwasserfrachten und Abwassermengen für die nächsten 20 Jahre vorliegen. Zudem fordert der Zweckverband „ein schlüssiges Konzept, unter Berücksichtigung der möglichen Entwicklungen des Betriebes bis 2042”. Bis Ende 2020 hat die Firma Durach Zeit, ein solches Konzept vorzulegen. Der Druck zur Umsetzung der Maßnahmen soll unvermindert auf die Firma Durach fortgesetzt werden. Die Aindlinger Verbandsabgeordneten Josef Gamperl und Walter Pasker forderten nachdrücklich, Konsequenzen aufzulisten, falls die Firma die gefassten Beschlüsse nicht einhalten sollte. Welche Konsequenzen das sein sollten, wusste niemand so recht. „Mehr können wir nicht tun”, war Carl überzeugt. Auch die Folgekosten, die durch die Erweiterung der Anlage unweigerlich kommen werden, und wer dafür aufkommt, konnten nicht genannt werden.

Bei den Beschlüssen war mehrfach eine Kampfabstimmung notwendig. Karl Gamperl forderte sogar eine namentliche Abstimmung. Vier Verbandsmitglieder aus Aindling standen vier Verbandsmitgliedern aus Todtenweis gegenüber. Die Stimme aus Petersdorf war entscheidend. So konnten die Beschlüsse mit 5:4 durchgesetzt werden. Die Todtenweiser wiesen darauf hin, dass sie schnell Rechtssicherheit schaffen wollen und die Zeit eilt, weil sonst einige potenzielle Gewerbebetriebe abspringen könnten. Zum Schluss drängte Karl Gamperl darauf, „dass die nächste Sitzung nicht erst wieder in einem halben Jahr stattfindet”. Presse zwischendurch ausgeschlossen


Von Verena Heisserer
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