Zur Feier der Kirchweihe vor 350 Jahren fand am Sonntag ein feierliches Pontifikalamt mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, dem Erzbischof von München und Freising und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, statt. Begleitet wurde der Erzbischof bei seinem Einzug in die Wallfahrtskirche eindrucksvoll von den Mitgliedern des Blauen Bundes sowie den Familiaren des Deutschen Ordens, der von 1680 bis 1867 und dann wieder seit 1998 die Seelsorge in Maria Birnbaum betreut.
Das Gotteshaus „Unserer lieben Frau im Birnbaum” wurde um ein Gnadenbild in einem hohlen Birnbaum errichtet. Während der Birnbaum 1671 abstarb, ist das Gnadenbild noch heute am Hochaltar zu sehen. 1659 und 1660 wird von Wunderheilungen im Zusammenhang mit dem Gnadenbild berichtet, auf welchen die Wallfahrt begründet ist. Zu Beginn der Messe begrüßte der Erzbischof die weiteren Geistlichen, unter ihnen Weihbischof Josef Grünwald, Hochmeister des Deutschen Ordens Frank Bayard und Prior Christoph Kehr sowie Pater Bonifatius Heidel, Wallfahrtsseelsorger in Maria Birnbaum. Für den Erzbischof sind generell Wallfahrtsorte Orte des Trosts und der Führung durch Jesus Christus. Durch das zu feiernde Jubiläum bezog sich sowohl die Lesung der Messe als auch die Predigt des Erzbischofs auf die Bedeutung und die Wichtigkeit des materiellen Gotteshauses als solches. Hierbei stellte Marx ganz unmissverständlich fest: „Wir alle sind Gottes Tempel. Kein Stein und keine Kerze nützt, wenn wir nicht Gottes Tempel sind.”
Für den Erzbischof dient der irdische Bau lediglich dazu, Jesus zu finden, da Gott sich nicht durch die Schönheit des Gebäudes oder die prunkvolle Einrichtung beeindrucken lässt.