Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2021 16:41

Tour de Schiltberg

Der Schiltberger Gemeinderat   besichtigte am Samstag den Bauhof, den Wertstoffhof, die Abwasseranlagen, das sich im Bau befindliche Leichenhaus in Ruppertszell sowie ein Wohnhaus in Rapperzell wegen geplanter Pkw-Stellplätze. 	Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Der Schiltberger Gemeinderat besichtigte am Samstag den Bauhof, den Wertstoffhof, die Abwasseranlagen, das sich im Bau befindliche Leichenhaus in Ruppertszell sowie ein Wohnhaus in Rapperzell wegen geplanter Pkw-Stellplätze. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Der Schiltberger Gemeinderat besichtigte am Samstag den Bauhof, den Wertstoffhof, die Abwasseranlagen, das sich im Bau befindliche Leichenhaus in Ruppertszell sowie ein Wohnhaus in Rapperzell wegen geplanter Pkw-Stellplätze. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Der Schiltberger Gemeinderat besichtigte am Samstag den Bauhof, den Wertstoffhof, die Abwasseranlagen, das sich im Bau befindliche Leichenhaus in Ruppertszell sowie ein Wohnhaus in Rapperzell wegen geplanter Pkw-Stellplätze. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Der Schiltberger Gemeinderat besichtigte am Samstag den Bauhof, den Wertstoffhof, die Abwasseranlagen, das sich im Bau befindliche Leichenhaus in Ruppertszell sowie ein Wohnhaus in Rapperzell wegen geplanter Pkw-Stellplätze. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)

Der Außentermin führte die Politiker zu nicht weniger als acht Stationen. Exakt drei Stunden lang informierte sich das komplett erschienene 13-köpfige Gremium, so dass Bürgermeister Fabian Streit zum Schluss feststellen konnte: „Das war ein ganz wichtiger Termin.” Und dabei schonten die Räte auch noch das Gemeindesäckchen: Sie verzichteten auf das ihnen für diesen Ortstermin zustehende Sitzungsgeld.

Station eins war der Wertstoffhof, den es in der bisherigen Form nicht mehr geben wird (wir berichteten). Es steht eine Umgestaltung bevor. So wird auf der Nordseite ein Erdwall entfernt, um mehr Raum für die Container zu schaffen. An der Ostseite wird eine Ausfahrt entstehen, so dass es auf dem Gelände keinen Gegenverkehr mehr gibt. Im Bereich der Bauschutt- und Grüngutsammelstelle wird seit nahezu 20 Jahren in die Renaturierung investiert. Eine Streuobstwiese soll Öko-Punkte bringen. Neben einem Papier-, Schrott- und Glascontainer kann auch weiterhin Grüngut angeliefert werden.

Nächste Station war der Bauhof, wo die Gegebenheiten und die geplanten Maßnahmen besprochen wurden. Hier wurden auch die angeschafften Büro- und Sanitärcontainer für die Bauhofmitarbeiter besichtigt. Nunmehr sollen die Lagermöglichkeiten verbessert werden. Zweiter Bürgermeister Peter Kellerer zeichnet für die Planung verantwortlich.

Fabian Streit freut sich über seinen Stellvertreter: „Wir wissen, was wir an dir haben”, sagte der Gemeindechef. Kellerer berichtete, dass er sich einen Anbau an das bestehende Gebäude vorstellt. Das Areal soll zudem Standort von vier Schüttboxen und einem Ölabscheider werden. Streit teilte mit, dass die Maßnahmen im Haushaltsplan berücksichtigt werden. Bei der Gelegenheit lobte der Rathauschef das Miteinander im Gremium: „Das macht richtig Spaß, alle ziehen an einem Strang.”

In Rapperzell sollen sich in einem bestehenden Wohnhaus an der Bergstraße nach dem Umbau drei Wohneinheiten wiederfinden, was die Schaffung von Stellplätzen nach sich zieht. Die Räte nahmen die Stellplatzsituation unter die Lupe, bevor es nach Allenberg weiterging.

Ziel war die Pumpstation der Abwasserbeseitigungsanlage. Albert Wagner, Betriebsleiter der Kläranlage, brachte an diesem Tag den Ratskollegen die Funktionsweise und die technischen Details der gemeindlichen Abwassereinrichtungen verständlich näher. Dabei ging er auch auf anstehende Investitionen ein. Die Pumpstation in Allenberg wurde 1996 in Betrieb genommen. Sie ist die einzige von insgesamt sieben Pumpstationen in der Weilachtalgemeinde, die mit Druckluft arbeitet. Von Allenberg fließt das Abwasser freilaufend nach Höfarten in den dortigen Kanal. Innerhalb von 24 Stunden wird drei Mal gespült. Pro Druckluftspülung werden 4000 Liter Luft eingesetzt.

Auch in Ruppertszell nahmen die Kommunalpolitiker die Pumpstation in Augenschein. Mittels einer 1,5 Kilometer langen Druckleitung wird das Schmutzwasser der Orte Ruppertszell, Wundersdorf und Metzenried zur Kläranlage nach Schiltberg geleitet. Streit lobte seinen Betriebsleiter Kläranlage auch angesichts der vielfältigen Aufgaben: „Das läuft bei uns.”

Nach wenigen Schritten erreichten die Räte das im Bau befindliche Leichenhaus. Rund 140 000 Euro kostet die Baumaßnahme, wie Fabian Streit mitteilte. Streit gab einige Informationen zum Stand der Bauarbeiten. Derzeit steht der Rohbau. Vorletzte Station war Gundertshausen, wo sich die Ratsmitglieder von Wagner ein Einzelpumpwerk für das Schmutzwasser erläutern ließen. Insgesamt sind im Gemeindebereich Schiltberg 34 Einzelpumpwerke vorhanden. Laut Streit werden diese sukzessive auf Vordermann gebracht. In den Pumpschächten sind die in die Jahre gekommenen Druckleitungen durch Edelstahlrohre zu ersetzen.

Letztes Ziel war die zentrale Kläranlage in Schiltberg, die 1990 in Betrieb ging. Hier wurden technische Details und der aktuelle Zustand der Anlage aufgezeigt. Schadstoffe werden von der Anlage gut zurückgehalten. „Bis jetzt hatten wir noch nie eine Überschreitung der Grenzwerte”, freute sich Wagner. Das Schmutzwasser hat im Becken zur Reinigung eine Aufenthaltsdauer von 1,79 Tagen. Interessant war für die Gemeinderäte auch die Funktionsweise der Anlagen im Technikraum und Klärbecken. Angesichts des Alters der Anlage werden in den kommenden zehn Jahren diverse Investitionen in die Kläranlage nötig sein, stellte Streit klar (wir berichteten). Unter anderem werden die Belüftungskerzen im Becken wohl durch Plattenbelüfter zu ersetzen sein, die laut Wagner auch effizienter arbeiten. Streuobstwiese soll Öko-Punkte bringen


Von Robert Edler
north