Dir Traktoren haben oft eine lange Geschichte. Das gilt auch für den ältesten, der an diesem Nachmittag zu bewundern war, einen Allgaier Baujahr 1949 mit gerade mal 18 PS. Dieses Fahrzeug gehört der Familie Lachenmayr aus Unterach, und sowohl der Senior Georg als auch der Hofnachfolger Josef und der jüngste Landwirt auf dem Hof, Matthias, sind von diesem Bulldog, der damals neu gekauft und in den letzten Jahren aufgearbeitet wurde, begeistert. Nicht minder stolz ist Karl Riegl aus Oberach auf seinen Deutz, Baujahr 1950, der mit seinen zwölf PS natürlich nur einen kleineren Pflug bewegen kann, wie auch der Hanomag R 16, den sich Marco Bachmeir von seinem Vater Stefan für diesen Einsatz ausleihen durfte. Alfred Widmann aus St. Stephan zog seine Runden mit einem Schlüter AS 15, sein Sohn Andy Widmann, gebürtig in Sankt Stephan und jetzt in Hausen wohnend, hatte sich mit seinem ersten Lehrlingsgehalt als Industriemechaniker damals einen Eicher ED 16 I gekauft. Der war ein richtiges Schrottfahrzeug, wie er erzählt, deshalb konnte er den alten Traktor auch günstig erwerben. Es gelang ihm in mühevoller Kleinarbeit, das Gefährt herzurichten. Yannik Stöckl aus Allmering hatte an seinen Güldner, Baujahr 1957 mit 17 PS Leistung, eine alte Egge gespannt, die wesentlich leichter auf den Ackerschollen zu bewegen war als die übrigen Traktoren, die manchmal ganz schön schnauften. Fast genauso interessant wie die Zuggeräte selbst waren die verschiedenen Ausführungen der Pflüge. Die Bulldogs hatten zur damaligen Zeit keine Hydraulik, nur eine fest angebaute Ackerschiene. Deshalb mussten sich die Konstrukteure schon früh Gedanken machen, wie man die Schar im Halbautomatikbetrieb anheben und absenken kann, ohne dass der Traktorfahrer absteigen muss. Dies geschah meist über einen Hebelmechanismus oder mittels Strick, den der Landwirt ziehen musste. Damit wurde durch eine Mechanik die Schar zum Pflügen abgelassen und am Ende wieder angehoben. Hochinteressant fanden die Zuschauer einen Doppelscharpflug, der zwei Pflüge nebeneinander mit jeweils zwei Scharen platziert hatte. Damit konnte jeder der beiden Pflüge unabhängig voneinander eingesetzt werden, das heißt, man konnte immer an der gleichen Ackerseite hin und zurück seine Furchen ziehen, wie es heute die modernen, hydraulischen Wendepflüge praktizieren. Auch einige jüngere Traktoren mit 70 und mehr PS waren am Samstag im Einsatz, diese waren teilweise mit einem alten Vierscharpflug ausgerüstet. Dabei sah man den Weg der zunehmenden Modernisierung.