Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.06.2019 12:00

Taglilien leiden unter Klima

Die üppige Blütenpracht  , wie sie noch vor ein paar Jahren zu bewundern war, blieb auch heuer aus. Früher gab es in St. Stephan einen geschlossenen Bestand von Tausenden von Pflanzen.	Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Die üppige Blütenpracht , wie sie noch vor ein paar Jahren zu bewundern war, blieb auch heuer aus. Früher gab es in St. Stephan einen geschlossenen Bestand von Tausenden von Pflanzen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Die üppige Blütenpracht , wie sie noch vor ein paar Jahren zu bewundern war, blieb auch heuer aus. Früher gab es in St. Stephan einen geschlossenen Bestand von Tausenden von Pflanzen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Die üppige Blütenpracht , wie sie noch vor ein paar Jahren zu bewundern war, blieb auch heuer aus. Früher gab es in St. Stephan einen geschlossenen Bestand von Tausenden von Pflanzen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Die üppige Blütenpracht , wie sie noch vor ein paar Jahren zu bewundern war, blieb auch heuer aus. Früher gab es in St. Stephan einen geschlossenen Bestand von Tausenden von Pflanzen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)

Jetzt ist es wieder Zeit für die Blüte dieser leuchtend gelb-blühenden Taglilien. Wie der Name schon sagt, blühen sie zunächst nur einen Tag, dann öffnet sich die nächste der meist sechs bis acht Knospen. Es stehen zwar einige Bereiche in voller Blüte, doch die Vielzahl aus früheren Jahren blieb heuer zum wiederholten Male aus und man sucht nach dem Grund. Der Vorsitzende vom Verein Freunde der Natur, Werner Frei, vermutet, der Klimawandel spiele eine Rolle, ganz besonders der trockene und heiße Sommer 2018 könnte die Vegetation eingeschränkt haben. An vielen Stellen dieses Areals findet man die Blumen nur vereinzelt und auch im angrenzenden Wald, wo sich über die Jahre zuvor neue Lilien entwickelt hatten, scheinen diese wieder verschwunden zu sein.

Nach Aussage von Georg Wenger von der Unteren Naturschutzbehörde will man aber alles daran setzen, das Taglilienfeld in seiner Form zu erhalten, auch in Verbindung mit der notwendigen Waldschutzmaßnahme vor einigen Monaten. Hier waren wegen des starken Borkenkäferbefalls ziemliche Einschnitte und Baumfüllmaßnahmen erforderlich geworden (wir berichteten). Besucher werden dennoch darauf hingewiesen, dass sie selbst für ihre Sicherheit verantwortlich sind und dringend innerhalb der Absperrbänder bleiben müssen.

Fakt ist auch, dass diese Lilien zu ihrer optimalen Entfaltung Halbschatten benötigen und durch das Absterben riesiger Fichten der prallen Sonne ausgesetzt sind. Dr. Eberhard Pfeuffer vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben kann sich erinnern, dass früher im Bereich des Taglilienfeldes viel mehr Bäume für eine Beschattung der Blüten sorgten, heute stehen gerade noch drei dieser Fichten auf dem Areal. Für ein wenig Schatten sorgt noch eine riesige Esche, doch ist in diesem Auwald auch das Eschensterben auf dem Vormarsch.

Deshalb wurde im Zuge der Begehung zu der durchgeführten Baumfällaktion mit allen Beteiligten und Mitverantwortlichen wie Bürgermeister Alfred Rappel und Forstamtsrat Rolf Banholzer eine bessere Beschattung vorgeschlagen. Dies heißt, dass am südlichen Rand des Taglilienfeldes im Zuge der Aufforstung entsprechende Bäume gepflanzt werden sollen, um den Lebensraum der Lilien wieder mehr zu schützen.

Gleichzeitig möchten die Besitzer und Eigentümer dieses Taglilienfeldes, das es seit 1930 gibt, die Forderung durchsetzen, auf der Süd- und Ostseite der Blumenwiese einen rund zehn Meter breiten Schutzstreifen anlegen zu dürfen. Die Umsetzung dürfte aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, wie seitens Bürgermeister Alfred Rappel zu erfahren war. Der Antrag dafür ist bei der Gemeinde zwar eingereicht, doch vor der Besprechung im Gemeinderat soll mit der Unteren Naturschutzbehörde und Werner Frei dieses Thema noch einmal besprochen werden. Dies würde nämlich auch landwirtschaftliche Flächen betreffen, die noch bis Herbst 2020 verpachtet sind. Mit diesem Schutzstreifen, der dann aufgeforstet werden soll, will man wieder mehr Schatten und vor allem auch Abstand zur landwirtschaftlichen Bewirtung schaffen, um mögliche Schadstoffe durch zum Beispiel Pestizide von den Blumen fernzuhalten.

Die gesamte bisher durchgeführte Maßnahme wird eine gewisse landschaftsästhetische Veränderung im Taglilienfeld, zumindest die kommenden paar Jahre, ergeben, darauf hat Rolf Banholzer schon vor Monaten hingewiesen. Die gesamte Abholzmaßnahme ist plangemäß verlaufen. Für die geplante Wiederaufforstung voraussichtlich im Herbst dieses Jahres ist vonseiten der Forstdienststelle Affing angedacht, auch wieder Schulklassen aus Rehling dafür zu gewinnen, wie schon 2014 mit Erfolg im östlichen Bereich geschehen. Bessere Beschattung und Schutzstreifen gefordert


Von Nayra Weber
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