Die Gemeinde richtet Flächen für Feuershows und Bühnen her, auf denen heimische Theatergruppen und angereiste Mittelalter-Musikanten spielen. Wenn das Wetter hält, wie es die Meteorologen prophezeien, es also sonnig und warm wird, erwartet die 7000-Einwohner-Kommune an die 10 000 Gäste.Rund 700 Akteure gestalten das Marktfest. Neben historischen Gruppen wie den Freunden des Mittelalters aus Aichach, den Landsknechten aus Todtenweis und Baar oder den Reichsfreiherren aus Ingolstadt beteiligen sich auch viele Pöttmeser Vereine an dem Spektakulum. Sie betreiben Schankstellen und Schmankerlbuden, manche bieten Gaudi und Kurzweil an wie der Skiclub, der zum Sackdreschen einlädt, oder das Jugendparlament, das Spiele für Kinder ausrichtet. Insgesamt sind zwischen den beiden Toren an die 60 Lager und Stände aufgebaut. Es gibt eine Tanz- und ein große Bühne für Vorführungen sowie mehrere Gastrobereiche mit Sitzgelegenheiten für knapp 2000 Gäste.1974 feierte Pöttmes zum ersten Mal das Historische Marktfest anlässlich des 650. Jubiläums der Markterhebung. Das Partnerschaftskomitee kümmerte sich bis zuletzt um die Ausführung. Hauptorganisatorin Angie Mayr hat die Verantwortung inzwischen nach vielen Jahren an die Gemeinde abgegeben. Übernommen hat die im Oktober installierte Marktmeisterin Carmen Koller. Oft bis in die Nacht habe sie im Büro gesessen und am Programm gefeilt, sagt Koller. Es sei etwas schwierig gewesen, nach Corona wieder alle früheren Mitwirkenden ins Boot zu holen. „Tanzgruppen haben sich aufgelöst, wir haben auch Absagen von Mittelaltergesellschaften bekommen, weil sie inzwischen nicht mehr genügend Leute zusammenbringen, um ein vernünftig großes Lagerleben auf die Beine zu stellen”, sagt Koller.Andererseits hätten aber die meisten Angefragten freudig zugesagt, nach Pöttmes zu kommen. So auch die Wittelsbacher Drachenschützen, die Kindern das Bogenschießen beibringen, oder das Musik-Duo Ohrenfreut. Das reist bis aus Berlin an. Koller: „Die Musiker sind schon viele Jahre mit von der Partie und haben Freundschaften mit Pöttmesern geschlossen. Inzwischen sind die beiden aber über 70 und haben angekündigt, heuer letztmals zu kommen. Die Strapazen der Anreise sind ihnen doch zu viel.”