Die 67-Jährige ist Vorsitzende des Vereins „Katzen helfen Katzen”. Der betreibt in Pöttmes ein Katzenhaus, 100 Quadratmeter groß, Platz für über 20 Tiere. Die werden dort aufgepäppelt, umsorgt, medizinisch betreut, gesund gepflegt - und dann weitergegeben an Plätze, die ihnen ein gutes Leben bieten können. Bisher war das Leben dieser Katzen oft miserabel: „Wir bekommen zugelaufene Katzen, angefahrene mit Verletzungen, solche, die von ihren Haltern geschlagen worden sind”, erzählt Loquai. Letzthin seien drei Katzenkinder vorbeigebracht worden, die ein Spaziergänger misshandelt (wohl mit einer Schaufel) auf einem Misthaufen entdeckte. „Wir haben die Kitten mit der Flasche großgezogen. Jede Stunde mussten sie gefüttert werden, rund um die Uhr.” Wir, das sind Renate Loquai und ihre ehrenamtlichen Helfer. An die 15 Tierfreunde engagieren sich aktiv im Verein. Sie übernehmen morgens oder abends Pflege- und Fütterdienste, eingeteilt nach Schichtplan. „Dosenöffner” nennen sie sich, weil sie die Futterpäckchen für die Katzen aufreißen. Sie geben den Tieren aber auch Medikamente, wenn sie welche brauchen, oder eine Portion Schmusen. „Ohne meine Freiwilligen könnten wir das Katzenhaus nicht führen”, lobt Loquai. Weitere Katzenfreunde zur Unterstützung seien jederzeit willkommen. Loquai arbeitete früher ehrenamtlich beim Tierheim in Neuburg, gründete später den Verein „Katzen in Not” mit. 2014 rief sie dann „Katzen helfen Katzen Pöttmes e.V.” ins Leben. Der Unterschied zu anderen Katzenvermittlungen ist der: An Interessenten abgegeben werden Katzen erst nach einem sehr ausführlichen Kennenlernen. „Das beginnt mit einem Telefongespräch, das schon mal ein oder zwei Stunden dauern kann”, sagt Renate Loquai. „Dabei klären wir ab, wie das künftige Zuhause unseres Schützlings aussieht, welche Erfahrungen die Interessenten mit Katzen haben, aus welchen Gründen sie sich ein Tier wünschen, wie es gehalten wird - in der Wohnung, mit oder ohne Balkon, im Freilauf, als Schmusekatze oder als selbstständig lebender Zeitgenosse.” Beherbergt das Katzenhaus eine passende „Fellnase”, kommt es zum Date zwischen ihr und dem vielleicht künftigen Inhaber. Mitgenommen werden darf die Mieze aber erst, wenn auch ein Tierschutzvertrag unterzeichnet wird. Der beinhaltet unter anderem, dass der Pöttmeser Katzenverein aktuelle Fotos des Schützlings im neuen Heim bekommt und Vereinsmitglieder später nach der vermittelten Katze sehen dürfen - und sie wieder mitnehmen, wenn es ihr nicht gut geht. Renate Loquai weiß, dass diese „Vergabekriterien” sehr viel strenger als üblich sind. „Aber wir möchten, dass unsere Tiere ausschließlich in gute Hände kommen.”