In seiner Begrüßung warb der Gemeindechef um Verständnis für die Umstände und zog kurz Bilanz seiner zwölfjährigen Amtszeit, in der viel für Infrastruktur und Lebensqualität erreicht worden sei. Das lasse positiv in die Zukunft schauen. Schindele nannte eine ganze Reihe von Meilensteinen der vergangenen zwei Legislaturperioden. So machte der unter seinem Vorgänger begonnene Rathausneubau samt Umzug und Marktplatzsanierung den Ortskern wesentlich attraktiver, Wohnbau- und Gewerbeflächen wurden erworben, und 90 erschlossene Baugrundstücke veräußert. Über 600 Personen sind zugezogen, trotzdem wird man dem Anspruch der familienfreundlichen Gemeinde gerecht: Mit dem Bau des Kindergartens Klapperstorch, der Generalsanierung des Kindergartens Sankt Peter und Paul, dem Umbau des BSZ in eine Horteinrichtung, der Krippe im ehemaligen Postgebäude und dem neuen Waldkindergarten stehen für alle Kinder kostengünstige Plätze zur Verfügung. Die Seniorenhäuser Sonnenschein und Sankt Hildegard und der Bau des Ärztehauses sichern die Rundumversorgung. Die Anschaffung von sechs Feuerwehrfahrzeugen, die Bezuschussung der mobilen Wache des Roten Kreuzes und der Bau der Wasserwachtstation am Mandlachsee seien Investitionen in die Sicherheit, sagte Schindele. In den Bereich Infrastruktur fallen auch der Ausbau des Straßen- und Radwegenetzes sowie der Breitbandausbau. Stolz zeigte sich der scheidende Rathauschef, dass es gelungen sei, zwei Konzentrationsflächen für Windkraft auszuweisen, auf Schule und Kindergarten Photovoltaikanlagen zu bauen, zwei Elektrotankstellen zu errichten und im Landkreis die erste Fair- Trade-Gemeinde zu sein. Zusammen mit der Kläranlage für Osterzhausen/Ebenried und dem ökologischen Ausbau der Sandrach seien nachhaltige und große Werte geschaffen und gleichzeitig solide finanziert worden. Zusammen mit Sielenbach prognostiziert des statistische Landesamt der Großgemeinde in den nächsten zehn Jahren den stärksten Bevölkerungszuwachs im Landkreis. Schindele dankte dem Marktgemeinderat für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit; immerhin wurden in über 320 Sitzungen mehr als 7000 Tagesordnungspunkte beraten und meist einstimmig beschlossen. Sachliche und parteiübergreifende Politik und das „Wir-Gefühl” der Gemeinde mit ihren Ortsteilen seien oberstes Ziel gewesen. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeiter der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit, die 85 Vereine für deren Engagement und an Kulturreferentin Baronin von Herman. Als Schindele mit den Worten „Ich war gerne Ihr Bürgermeister” schloss, brandete lang anhaltender Applaus auf. Sowohl die Gemeinderäte als auch die 16 Zuhörer erhoben sich von den Plätzen. Ein Abschiedsgeschenk überreichte Zweite Bürgermeisterin Sissi Veit-Wiedemann, die Schindeles stets offenes Ohr lobte und ihm Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen wünschte. In seiner ihm eigenen Art betonte der Dritte Bürgermeister Thomas Huber: „Ned g'schimpft is globt gnua”, um anschließend auf das „Wie” in Schindeles Amtsführung einzugehen. Während sein Gerechtigkeitssinn ihm anfangs als Schwäche ausgelegt worden sei, sei er im weiteren Verlauf um den neuen Stil des Mitnehmens anstelle des Durchboxens beneidet worden. Pöttmes sei nicht nur gewachsen, sondern auch zusammengewachsen. Der Ausdruck „Wohlfühlgemeinde” treffe dies am besten. Nach dem Eintrag aller Räte ins Goldene Buch der Gemeinde übergab Franz Schindele den symbolischen Schlüssel des Rathauses an seinen Nachfolger Mirko Ketz. Als „tollen Chef in einem hervorragenden Team” bezeichnete abschließend der Geschäftsleitende Beamte Stefan Hummel seinen bisherigen Vorgesetzten. Als Überraschungsgast hatte Kulturreferentin Ludwiga von Herman Eva Biolek eingeladen. Sie begleitete ihre Töchter Christine und Sarah auf dem Piano zum Lied „Hallelujah”, womit die Sitzung endete. Sechs Räte verabschiedet: Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde erhielten die Räte und Rätinnen auch eine Ausgabe der Heimatchronik. Nicht mehr im neuen Gremium sind mit Klaus Hallwirth (sechs Jahre Gemeinderat), Margarethe Felbier (16 Jahre), Barbara Pawel, Heinz Schrammel (beide 18 Jahre), Johann Riedelsberger (24 Jahre) und Helmut Schenke (30 Jahre) sechs Mitglieder. Sie verabschiedete Schindele mit jeweils einer kleinen Laudatio. Hallelujah nach zwölfjährigem Engagement