Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 04.03.2019 12:00

Aktiver Biber an der stillgelegten Kläranlage

Fast wie Krater   einer Mondlandschaft sehen die Eingangslöcher zu den Biberhöhlen aus.
Fast wie Krater einer Mondlandschaft sehen die Eingangslöcher zu den Biberhöhlen aus.
Fast wie Krater einer Mondlandschaft sehen die Eingangslöcher zu den Biberhöhlen aus.
Fast wie Krater einer Mondlandschaft sehen die Eingangslöcher zu den Biberhöhlen aus.
Fast wie Krater einer Mondlandschaft sehen die Eingangslöcher zu den Biberhöhlen aus.

„Vogelwild” treibt es die Biberpopulation momentan rund um die mittlerweile stillgelegte Kläranlage in Grimolzhausen. Schon von Weitem zu erkennen sind umgestürzte Bäume entlang des Samgrabens, und je näher man an den Graben kommt, umso deutlicher wird das Ausmaß der meist nächtlichen Aktivitäten der pelzigen Tiere. Böschungen sind untergraben und deshalb teilweise abgestürzt, der Graben ist dadurch mehr als doppelt so breit wie früher. Zu erkennen sind die Dimensionen an der Einmündung des Kläranlagenabflusses in den Samgraben. Dort floss das Wasser einmal zwischen zwei sich an den Böschungen gegenüberstehenden Birken hindurch. Heute sind die beiden Uferseiten wesentlich weiter voneinander entfernt und beide Birken (von einer ist nur noch ein Stumpf zu sehen) stehen mitten im Wasser. Ringsum sieht es aus wie vielleicht einmal vor der Besiedelung des Donaumooses: Der Biber hat einen großen Damm gebaut, staut das Wasser auf und weiter oberhalb liegen nicht von Menschenhand gefällte Bäume. Deutlich sind die von dem Nager verwendeten Wege in die angrenzenden Äcker und Wiesen zu erkennen und auch seine Grabetätigkeit.

Große Löcher, teilweise mehrere Meter vom Graben entfernt und sogar unter den Feldwegen hindurch, lassen zahlreiche unterirdische Gänge vermuten. Für die Landwirte eine große Gefahr: Traktoren, Mähdrescher und Häcksler können einbrechen und Schäden davontragen. Auch direkt am Abfluss der Kläranlage sind die Biberaktivitäten zu erkennen: Der betonierte Absturz liegt nun quer zur Fließrichtung und die Uferböschungen sind eingebrochen. Der vonseiten der Verwaltung und der Unteren Naturschutzbehörde zu hörende ganzjährige Schutz des Nagers berge nach Meinung von Xaver Tyroller weitere Gefahren. Er fürchtet, der Biber werde weiter grabenaufwärts wandern und damit zum Problem für den Überlauf und Hochwasserschutz des Donaumooses.

Wenig Früchte brachte bisher die Fangerlaubnis; aufgestellte Fallen wurden teilweise sabotiert. Mehr Erfolg versprechen sich Xaver Tyroller und der vom Donaumoos-Zweckverband vor Ort beauftragte Alois Stegmeir von der seit Kurzem erhaltenen Abschussgenehmigung. Das Fehlen natürlicher Feinde dürfe den Biber nicht zur Plage werden lassen. Mit einer regulierten Population sollte das Nebeneinander von Mensch und Tier möglich sein, so die übereinstimmende Meinung von Tyroller und Stegmeir.

Von Wilhelm Wagner


Von Thomas Winter
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