Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.11.2018 12:00

Kostbare Freundschaft

Am Kriegerdenkmal   von La Haye-Pesnel legten der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele (links) und sein Kollege aus der normannischen Partnerstadt, Alain Navarret (rechts), einen Kranz nieder. Anlass waren die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges. Eine fünfköpfige Delegation aus Pöttmes war der Einladung aus Frankreich gefolgt.	Foto: Vicky Jeanty (Foto: Vicky Jeanty)
Am Kriegerdenkmal von La Haye-Pesnel legten der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele (links) und sein Kollege aus der normannischen Partnerstadt, Alain Navarret (rechts), einen Kranz nieder. Anlass waren die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges. Eine fünfköpfige Delegation aus Pöttmes war der Einladung aus Frankreich gefolgt. Foto: Vicky Jeanty (Foto: Vicky Jeanty)
Am Kriegerdenkmal von La Haye-Pesnel legten der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele (links) und sein Kollege aus der normannischen Partnerstadt, Alain Navarret (rechts), einen Kranz nieder. Anlass waren die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges. Eine fünfköpfige Delegation aus Pöttmes war der Einladung aus Frankreich gefolgt. Foto: Vicky Jeanty (Foto: Vicky Jeanty)
Am Kriegerdenkmal von La Haye-Pesnel legten der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele (links) und sein Kollege aus der normannischen Partnerstadt, Alain Navarret (rechts), einen Kranz nieder. Anlass waren die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges. Eine fünfköpfige Delegation aus Pöttmes war der Einladung aus Frankreich gefolgt. Foto: Vicky Jeanty (Foto: Vicky Jeanty)
Am Kriegerdenkmal von La Haye-Pesnel legten der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele (links) und sein Kollege aus der normannischen Partnerstadt, Alain Navarret (rechts), einen Kranz nieder. Anlass waren die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges. Eine fünfköpfige Delegation aus Pöttmes war der Einladung aus Frankreich gefolgt. Foto: Vicky Jeanty (Foto: Vicky Jeanty)

Ganz Frankreich gedachte an diesem Tag der Millionen Toten des Ersten Weltkrieges, der vier Jahre lang, von 1914 bis 1918, nicht nur Frankreich und Deutschland in ein fürchterliches Gemetzel gestürzt hatte. Zahlreiche andere Länder wurden in die kriegerischen Auseinandersetzungen mit hinein gezogen, bevor weitere Kriege unendliches Leid über die Völker brachte. Am vergangenen Sonntag jährte sich zum 100. Mal der Waffenstillstand eines Krieges, der in Frankreich als „la Grande Guerre” - der Große Krieg - bezeichnet wird. Dass ein übersteigerter Nationalismus, ausgehend von deutschem Boden, Elend und Verderben brachte, dass Deutschland und Frankreich jahrelang mit dem Begriff des „Erbfeindes” behaftet waren, mache die Aussöhnung und Versöhnung beider Völker umso kostbarer, bestätigte sinngemäß Bürgermeister Franz Schindele in seiner Ansprache. Er sprach von eine bemerkenswerten Erfolgsgeschichte und davon, dass die französisch-deutsche Zusammenarbeit in vielen Bereichen die europäische Integration maßgeblich voran getrieben habe. Ähnlich äußerte sich sein französischer Kollege Alain Navarret. Beim offiziellen Empfang und beim gemeinsamen Mittagessen mit 300 geladenen Gästen, darunter zahlreiche Bürger aus La Haye-Pesnel und Umgebung, dankte er vor allem für das Vertrauen und die gewachsene, aufrichtige Freundschaft, die beide Kommunen miteinander verbinde. Empfand es die fünfköpfige deutsche Delegation als eine Ehre, an den Feierlichkeiten teilnehmen zu dürfen, so waren auch auf französischer Seite die Emotionen zum Greifen nah. Das zeigte nicht nur der Händedruck der Honoratioren mit den Kriegsveteranen am Kriegerdenkmal. „Nach der offiziellen Feier kamen viele Bürger aus La Haye-Pesnel zu mir und bedankten sich für unser Kommen”, so Franz Schindele.

Die Gedenkveranstaltung hatte mit einer feierlichen Messe in der örtlichen Pfarrkirche begonnen. Im Festumzug ging es dann zum Kriegerdenkmal vor dem wuchtigen, mehrfach beflaggten Rathaus. Zu den Ehrengästen gehörten örtliche und überörtliche Mandatsträger. Die Musikkapelle La Lucernaise unter Leitung von Serge Lemaitre umrahmte die Feier. Ein Veteran erwähnte namentlich alle im Ersten Weltkrieg gefallen Soldaten aus La Haye-Pesnel und erinnerte an die Opfer der weiteren Kriege. Die Schulkinder intonierten die Nationalhymne La Marseillaise, in die alle Anwesenden einstimmten.

Zur Pflichtaufgabe eines jeden französischen Bürgermeisters gehört es, an dem Gedenktag die offizielle Rede des Präsidenten vorzulesen. Das tat auch Alain Navarret. Emmanuel Macrons Botschaft und Appell richtete sich primär an die heutige Generation. Das vereinte Europa, das über die französisch-deutsche Aussöhnung geschmiedet worden sei, sei mehr denn je ein zerbrechliches Gut. Der Friede bleibe brüchig, zumal nationalistische und totalitäre Strömungen am Werk seien und die Gemeinschaften demokratischer Länder bedrohten. Aus Erfahrung wisse man, wie schnell die multinationale Ordnung zusammenbrechen könne.

Den Gedanken der Wachsamkeit und der Achtung der Menschenrechte hatte auch Franz Schindele in seiner Ansprache aufgegriffen. Im Kontext der seit 37 Jahren vorbildlich gelebten Freundschaft mit La Haye-Pesnel betonten beide Bürgermeister den hohen Stellenwert ihrer Partnerschaft. Entsprechend richtete sich ihr Dank an die Bürger beider Kommunen, die mit Herzblut und Engagement die Freundschaft am Leben hielten.


Von Robert Edler
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