Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.06.2022 16:24

Petersdorf: Bebauungsplan „Alter Sportplatz” ist eine Runde weiter

Dabei sollte es bleiben. Nach der Diskussion beschloss das Parlament, Flachdächer bis zu einer Neigung von 15 Grad mit in das umfassende Zahlen- und Regelwerk aufzunehmen. In der Beratung darüber ging es auch weiterhin um Dächer, zumindest um deren Begrünung. Die war in der ursprünglichen Fassung des Bebauungsplans nicht festgesetzt, zumindest nicht bei Dächern von Mehrfamilienhäusern. Für die sind wiederum Flachdächer vorgesehen. Der Kreisbaumeister des Landratsamts in Aichach hatte bemängelt, dass Flachdächer und schwarz glänzende Walmdächer, die beide im Bebauungsplan vorgesehen sind, „in starkem Kontrast zur bestehenden Wohnbebauung” stünden.

Die Dachfarben bleiben allerdings bestehen. Weil sich die Ansicht der Dächer durch Photovoltaikanlagen unabhängig von der Farbe der Dachziegel ohnehin verändere, so die einhellige Meinung des Gremiums, sei eine Änderung nicht nötig. „Die Dachfarben sollen unverändert bleiben”, verlas Dietrich Binder. Eine Neuerung im Plan gibt es aber hinsichtlich der Begrünung. Petersdorf ermöglicht diese auf Flachdächern in dem Baugebiet südlich der Aichacher Straße. Der Beschluss fiel einstimmig.

Längeren Redebedarf hatte das Gremium hauptsächlich bei der Behandlung der Stellungnahme aus der Unteren Naturschutzbehörde. Die hatte bemängelt, dass Ausgleichsmaßnahmen für einen Teil der Fläche nicht ausreichend im Bebauungsplan beschrieben seien. Generell empfand das Sachgebiet am Landratsamt einige Bestandteile des Plans als widersprüchlich. Vor allem störte die Behörde, dass noch nicht konkret festgelegt ist, welche Flächen die Gemeinde als Ausgleichsflächen vorsieht.

Bis zur nächsten Auslegung, die der Gemeinderat anschließend einstimmig beschloss, sollen nun konkrete Flurnummern eingefügt werden. Damit geht das Vorhaben in die nächste Runde. Im Anschluss an die Behandlung der Stellungnahmen beschlossen die Räte ein Regelwerk, das bereits im alten Gremium immer wieder Thema gewesen war: die Richtlinien zur Förderung der Vereine.

Diese regeln ab Bekanntwerden konkret die Höhe der Zuwendungen, mit denen die Gemeinde das Ehrenamt unterstützt. „Wichtig ist hierbei vor allem, dass Grundförderung und Pachtübernahme geregelt sind”, erklärte Bürgermeister Dietrich Binder. Das Gremium segnete die Richtlinien ohne Gegenstimme ab. Dachbegrünung ist auf Flachdächern im neuen Baugebiet möglich

Wie derzeit in allen Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg hat sich auch der Gemeinderat in Petersdorf am Montagabend mit dem Sondereinsatzplan „Flächendeckender Stromausfall” des Landratsamts beschäftigt (wir berichteten mehrfach). Im Gremium referierte Bürgermeister Dietrich Binder kurz über eine Veranstaltung im Landratsamt, bei der den Bürgermeistern des Landkreises die Herausforderungen aufgezeigt wurden, die ein sogenannter Blackout mit sich bringt. Hier tätig zu werden, erachtete ein Großteil des Gremiums für wünschenswert. Werner Brune, selbst Elektriker, war einer der Kritiker. Er glaubte nicht, dass ein Notfallplan, den Kreis und Kommunen in engem Austausch entwickeln möchten, den gewünschten Effekt hat. Immerhin baue die gesamte Gesellschaft auf Elektrizität auf. Grundsätzlich stand er dem Vorhaben aber offen gegenüber.

Das gemeindliche Einvernehmen erteilt hat das Gremium einer Erneuerung des Dachstuhls an einem Haus in Hohenried. Es steht an der Ringstraße und soll durch den Umbau um ein Vollgeschoss erweitert werden. Das hat zur Folge, dass sich die Wandhöhe zum Teil um rund vier Meter erhöht. Sechs Gemeinderäte waren dafür, obwohl etwa Willi Niedermeier es für „zu wuchtig” hielt. Ob der Bauwerber das Haus tatsächlich umbauen darf, entscheidet aber ohnehin das Landratsamt.

An der Deutschherrnstraße 17 1/2 darf ein Einfamilienhaus mit Garage errichtet werden. Das Einvernehmen erteilte das Gremium einstimmig. bb


Von Bastian Brummer
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