Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.01.2021 17:26

Petersdorf baut mit weniger Abstand

Aber nicht allen gefällt die Idee, mit weniger Abstand zu bauen. Hinzu kommt, dass die Regeln sich auf die Höhe der benachbarten Gebäude beziehen und deshalb gar nicht so einfach zu ermitteln sind.

Die Petersdorfer Räte ließen sich von Bauamtsleiterin Beate Pußl verschiedene Beispiele vorlegen, um daran zu sehen, wie sich die neue Bauordnung jeweils auswirkt. Am Ende kamen die Mitglieder des Kommunalparlaments zu dem Schluss, dass die Gemeinde die Novelle ohne Änderungen übernehmen wird.

In Aichach hat der Bauausschuss dem Stadtrat nahe gelegt, eine Satzung aufzustellen, um damit an den bestehenden Abstandsregeln festzuhalten. Auch Petersdorfs VG-Partner Aindling hat sich für die Mustersatzung des Gemeindetags und damit für die alten Abstände entschieden.

„Wir wollen die Nachverdichtung”, erklärt dagegen Bürgermeister Dietrich Binder. Gerade fürs Bauen auf dem elterlichen Anwesen könne die Neuerung hilfreich sein, weil die Abstände geringer ausfallen. Dabei nimmt der Gemeinderat auch billigend in Kauf, dass sich vermutlich der Baustil verändern wird. Weil die Giebelseiten der Häuser künftig gewichtiger in der Betrachtung werden, sieht Binder mehr Zelt- und Walmdächer kommen.

Abgesehen davon fürchtet man in Petersdorf, dass es vermehrt Fälle geben könnte, in denen es zu juristischen Auseinandersetzungen kommt. Mit einer eigenen Satzung sei das riskanter, als sich an die Maßgaben der neuen Bauordnung zu halten.

Begeisterung über die Bau-Novelle herrschte auch in Petersdorf nicht. „Aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen, sagte Binder im Gespräch mit unserer Zeitung.


Von Carina Lautenbacher
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