Seit über 100 Jahren ist die Tätigkeit im Schaustellergewerbe innerhalb der Familie Tradition. Seit mehreren Jahrzehnten sind die Millers auf Volksfesten, Stadtfesten und historischen Veranstaltungen mit verschiedenen Imbiss-Ständen unterwegs und übernehmen das Catering auf Firmenfeiern, Jubiläen, Hochzeiten oder Geburtstagen. Beide Einsatzbereiche liegen aufgrund von Corona derzeit auf Eis. So machte Klaus Peter Miller aus der Not eine Tugend und startete mit einem kleinen Anhänger mit Verkaufsklappe. „Wir sind keine Menschen, die es gewohnt sind dazusitzen und zu warten, bis man wieder arbeiten darf”, erklärt der Familienvater. Als abzusehen war, dass Veranstaltungen das ganze Jahr 2020 über nicht angefahren werden können, bauten die Millers das zusätzliche Standbein aus - der „Rollende Regionalmarkt” war geboren. Am Freitag ist Premiere in Oberottmarshausen, ab kommender Woche fahren Klaus Peter Miller und sein Sohn Robin dann von Montag bis Freitag nach festem Fahrplan und mit festen Standorten Gemeinden an, im Wittelsbacher Land neben Petersdorf auch Adelzhausen und Taiting.Der Regionalmarkt auf Rädern ist ein Lastwagen, der zuvor als Imbiss-Stand diente und den Klaus Peter Miller und sein Sohn entsprechend umgebaut haben. Um den Wagen herum wird ein kleiner Einkaufsladen aufgebaut mit Regalen, Kisten und Kühlung. Angeboten werden regionale und Fairtrade-Produkte, zum einen aus dem Landkreis Augsburg, da der Lastwagen in Untermeitingen bestückt wird, zum anderen auch aus der jeweiligen Gemeinde, in Petersdorf etwa vom Biohof Reiner und vom Eierhof Plöckl. Komplettiert wird das Angebot durch Lebensmittel und weitere Waren des täglichen Bedarfs, nach Möglichkeit in Bio-Qualität. Klaus Peter Miller will das Sortiment nach Anfrage und Bedarf der Kunden erweitern und vervollständigen. Ein Angebot „zwischen Wochenmarkt und Dorfladen” soll der Lkw-Regionalmarkt laut Miller bieten, „ein kleines Einkaufserlebnis mit einer familiären Betreuung”.Als Konkurrenz zu den Hofläden vor Ort soll der „Rollende Regionalmarkt” nicht verstanden werden, stellt Miller klar. Er soll vielmehr „Möglichkeiten bieten, diese mit in seine Produktpalette zu integrieren oder auch umgekehrt”, macht auch Petersdorfs Bürgermeister Dietrich Binder deutlich. Zu diesem Zweck fährt Miller in Petersdorf donnerstags den Biohof Reiner an und ergänzt mit seinen Waren den dortigen Hofladenverkauf. Am Montag, wenn Miller vor dem Gemeindezentrum Halt macht, bietet er wiederum Reiners Ware an. Diese Kooperation haben Miller und Reiner selbst initiiert.Standorte des „Rollenden Regionalmarkts” im Wittelsbacher Land: montags von 7.30 bis 10.30 Uhr am Petersdorfer Gemeindezentrum an der Aichacher Straße; mittwochs von 10 bis 12.30 Uhr in Adelzhausen am Feuerwehrhaus und in Taiting von 14 bis 16 Uhr am Parkplatz an der Kirche; donnerstags von 15 bis 18 Uhr am Biohof Reiner, Hartfeldstraße 11, in Petersdorf. Aus der Not eine Tugend gemacht, da Schausteller-Betrieb derzeit nicht möglich