Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.03.2011 15:57

Gemeinderat gibt Alsmooser Schule auf

<p>  <x_bildunterschr>  <b>Rund 180 Zuhörer aus allen Petersdorfer Ortsteilen </b> waren zur Gemeinderatssitzung am Montagabend ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf gekommen. Die „Blöcke“ saßen dabei größtenteils getrennt. Rechts waren fast ausnahmslos Bewohner der oberen Ortsteile, links dominierten die Einwohner aus Alsmoos und Petersdorf. Immer wieder gab es nach Redebeiträgen von Gemeinderäten Buhrufe, höhnisches Gelächter, Zwischenrufe, aber auch spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum.  <tab/>Foto: Lauer </x_bildunterschr>  </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Rund 180 Zuhörer aus allen Petersdorfer Ortsteilen </b> waren zur Gemeinderatssitzung am Montagabend ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf gekommen. Die &bdquo;Blöcke&ldquo; saßen dabei größtenteils getrennt. Rechts waren fast ausnahmslos Bewohner der oberen Ortsteile, links dominierten die Einwohner aus Alsmoos und Petersdorf. Immer wieder gab es nach Redebeiträgen von Gemeinderäten Buhrufe, höhnisches Gelächter, Zwischenrufe, aber auch spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum. <tab/>Foto: Lauer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Rund 180 Zuhörer aus allen Petersdorfer Ortsteilen </b> waren zur Gemeinderatssitzung am Montagabend ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf gekommen. Die &bdquo;Blöcke&ldquo; saßen dabei größtenteils getrennt. Rechts waren fast ausnahmslos Bewohner der oberen Ortsteile, links dominierten die Einwohner aus Alsmoos und Petersdorf. Immer wieder gab es nach Redebeiträgen von Gemeinderäten Buhrufe, höhnisches Gelächter, Zwischenrufe, aber auch spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum. <tab/>Foto: Lauer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Rund 180 Zuhörer aus allen Petersdorfer Ortsteilen </b> waren zur Gemeinderatssitzung am Montagabend ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf gekommen. Die &bdquo;Blöcke&ldquo; saßen dabei größtenteils getrennt. Rechts waren fast ausnahmslos Bewohner der oberen Ortsteile, links dominierten die Einwohner aus Alsmoos und Petersdorf. Immer wieder gab es nach Redebeiträgen von Gemeinderäten Buhrufe, höhnisches Gelächter, Zwischenrufe, aber auch spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum. <tab/>Foto: Lauer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Rund 180 Zuhörer aus allen Petersdorfer Ortsteilen </b> waren zur Gemeinderatssitzung am Montagabend ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf gekommen. Die &bdquo;Blöcke&ldquo; saßen dabei größtenteils getrennt. Rechts waren fast ausnahmslos Bewohner der oberen Ortsteile, links dominierten die Einwohner aus Alsmoos und Petersdorf. Immer wieder gab es nach Redebeiträgen von Gemeinderäten Buhrufe, höhnisches Gelächter, Zwischenrufe, aber auch spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum. <tab/>Foto: Lauer </x_bildunterschr> </p>

Obwohl die gemeindliche Stellungnahme nur eine von mehreren ist, gehen alle Beobachter davon aus, dass damit eine Vorentscheidung gefallen ist: Petersdorf verzichtet auf eine seiner Grundschulen.

Bei der Debatte, die aufgrund des erwarteten großen Zuhörerinteresses vorsorglich ins Sportheim des SSV Alsmoos-Petersdorf verlegt worden war, zeichnete sich frühzeitig eine neue Mehrheitssituation ab. Bereits mit der ersten Wortmeldung steckte Georg Jakob, der als einziges Ratsmitglied schon im Oktober des Vorjahres gegen den Erhalt beider Schulen votiert hatte, die Fronten ab. Er verlas einen zusammen mit Peter Brandner verfassten Beschlussvorschlag, in dem der Gemeinderat aufgefordert wurde, seinen Beschluss vom Oktober 2010 zu revidieren. Die Argumente, die Jakob und Brandner ins Feld führten ähnelten in Struktur und Wortwahl auffallend jenen, die von der vor kurzem gegründeten Interessensgemeinschaft Pro Willprechtszell verbreitet worden waren. Diese hatte sich für die Schule Willprechtszell als einzige Gemeindeschule ausgesprochen und mehrfach erklärt, der Erhalt beider Gemeindeschulen sei aufgrund der Geburtenstatistik mittelfristig ohnehin nicht möglich.

Die Regierung von Schwaben hatte in ihrem Kompromissvorschlag betont, dass der Erhalt beider Schulen bis zum Schuljahr 2015/16 garantiert werden könne, anschließend müsse die Situation neu bewertet werden (wir berichteten). Für Peter Brandner und Georg Jakob bedeutete dies, dass langfristig vor allem die besser ausgestattete Schule in Willprechtszell auf der Kippe stehe – ein Szenario, das mit allen Mitteln verhindert werden müsse. Im Beschlussvorschlag betonten Jakob und Brandner, eine schnelle Entscheidung sei schon allein deshalb notwendig, weil sich die Gemeinde „weiteren Dauerstreit“ nicht leisten könne und sich auf neue Herausforderungen konzentrieren müsse.

Im Zuge der folgenden Debatte wurde deutlich, dass die Räte aus den „oberen“ Ortsteilen von dem neuen Beschlussvorschlag längst nicht so überrascht worden waren, wie die Ratsmitglieder aus Alsmoos und Petersdorf. Vor allem Richard Brandner und Stephan End zeigten sich entsetzt und schockiert über den Stimmungswandel ihrer Kollegen und beschworen diese, sich an die im Oktober 2010 getroffene Entscheidung, sich für den Erhalt beider Schulen einzusetzen, zu halten. Vergeblich. Weder Stephan Ends Vorwurf der „Inkonsequenz“ noch Richard Brandners Plädoyer für die Fortführung eines „gemeinsamen Weges“ konnten die Ratsmitglieder aus Hohenried, Schönleiten, Axtbrunn und Willprechtszell umstimmen: Georg Jakob, Peter Brandner, Wolfgang Heißerer, Robert Weichselbaumer, Markus Ehm, Christian Haider und Bürgermeister Johann Settele votierten für den neuen Beschlussvorschlag – insgesamt also sieben Stimmen. Stephan End, Richard Brandner, Franz Plöckl, Helmut Franz, Josef Mayr und Franz Gschwendtner, alle aus Alsmoos und Petersdorf waren dagegen – sechs Stimmen.

Bürgermeister Johann Settele, der während der Diskussion daran erinnerte, dass man „nur“ über eine Stellungnahme abstimme und die Entscheidung bei der Regierung von Schwaben liege, zeigte sich anschließend im Gespräch mit der AICHACHER ZEITUNG gleichermaßen erschöpft und erleichtert. Er hoffe, dass nun wieder Normalität in der Gemeinde einkehre. Während der Debatte hatte er erklärt, es sei „heute wohl der Tag, um Farbe zu bekennen“ und sich ebenfalls für die Schließung der Alsmooser Schule ausgesprochen. Seine Begründung: „Nach der von der Regierung befürworteten Sprengeländerung sind die Kinder aus Hausen dauerhaft weg. Für Alsmoos ist das der Anfang vom Ende.“ Seine Folgerung: „Ich glaube, dass wir mittelfristig zu wenig Kinder haben, um beide Schulen zu erhalten.“


Von PLauer
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