Zum ersten Mal spendete Verena Braunmüller ihre 37 Zentimeter langen Haare. Die abgeschnittenen Zöpfe werden nun per Post nach Wien geschickt zum Verein „Die Haarspender”. Dieser wurde 2006 gegründet. Die Spenden werden ausschließlich zur Herstellung von Kinderechthaarperücken verwendet. Eine solche kostet zwischen 1500 und 3000 Euro. Geld, das gut angelegt ist. Das Motto heißt: „Du hast schöne Haare, die wachsen wie Unkraut. Dann lasse sie zwei Jahre stehen und mache ein Kind glücklich.” Ihre Mutter Andrea Braunmüller ist am 4. Januar an der Reihe. Ihre Haare gehen nach Velen in Westfalen. Dort stellt Rieswick und Partner Echthaarperücken her und spendet gleichzeitig an eine Hilfsorganisation. Je hochwertiger die Haare sind, desto mehr wird gespendet. Geschnitten wurden Verena Braunmüllers Haare von Martina Scheel aus Axtbrunn. Verena und Andrea Braunmüller finden es echt schade, dass sich Familienmitglieder oder nahe Angehörige meist erst dann für die Knochenmarkspenderkartei registrieren lassen, wenn ein naher Angehöriger an Blutkrebs erkrankt ist. „Wir sind vielleicht alle einmal auf fremde Hilfe angewiesen. Meiner Erfahrung nach ist die Spende nicht schlimm, denn bis auf Kreislaufprobleme und ein Muskelkaterartiges Ziehen am Rücken traten bei mir keinerlei Beschwerden auf. Und das ist es in jedem Fall wert, wenn man damit die Chance auf ein neues Leben schenken kann,” meint Verena Braunmüller. Für eine Typisierung sollte man auf jeden Fall keine Zeit vergehen lassen, denn irgendwo warte vielleicht schon der genetische Zwilling auf Hilfe. Mit so einem Besucherandrang bei der Benefizaktion jedenfalls hatten die beiden nicht gerechnet. Fast im Schichtbetrieb kamen die Leute nach Axtbrunn und ließen sich typisieren. Es war ein munteres Kommen und Gehen. Im Dauereinsatz war auch Helmut Braunmüller, der für die Getränke zuständig war. Gekommen war auch Brigitte Lehenberger von der DKMS, die am frühen Nachmittag zusammen mit Verena Braunmüller die Aktion eröffnet hatte. Braunmüller berichtete von den Erlebnissen bei ihrer Knochenmarkspende und versichert, dass sie es sofort wieder tun würde. So schmerzte auch keinen der Unkostenbeitrag von 35 Euro für die Typisierung.