Dabei hat es anfangs nicht sehr erfolgreich ausgesehen. „Wir können gerne darüber sprechen, aber wir werden heute auf keinen Fall Beschlüsse fassen”, kündigte Zweiter Bürgermeister Daniel Schulz an. Und Hans Greppmeier meinte „klipp und klar”, so einen wichtigen Punkt könne man nicht einfach unter „Sonstiges” abarbeiten, da müsse man sich darauf vorbereiten. „Es war ein Fehler, die Öffentlichkeit nicht besser zu beteiligen”, räumte Stefan Asam ein. Asam machte aber auch deutlich, dass er zum damaligen Beschluss und dem Standort zwischen Obergriesbach und Zahling steht. Er wäre allerdings bereit, die Standortfrage noch einmal zu überdenken, wenn die Erschließung und die Infrastruktur am Gemeinschaftshaus geregelt und wenn sichergestellt sei, dass auf die Gemeinde keine Regressansprüche zukommen, wenn der Pachtvertrag nicht eingehalten wird. Auch Markus Weber fühlt sich an dem gefassten Beschluss gebunden, gibt aber zu, „dass es noch offene Fragen” gibt. Die Deutsche Funkmast GmbH soll nach Ansicht von Weber und Greppmeier nun eine Stellungnahme zu den Argumenten der Standortgegner und zu den beiden Standorte abgeben. Die Emotionen im Gemeinderat wurden stärker. Hans Willer beklagte, dass bei der entscheidenden Sitzung im November nicht ausreichend darüber gesprochen wurde. Das wiederum ärgerte Zweiten Bürgermeister Daniel Schulz. „Das ist nicht schön, was du da sagst”. Er habe gefragt, ob es noch Änderungen geben soll. „Niemand hat sich gemeldet.” Das wiederum bestritt Willer lautstark. Norbert Wuddel und Hans Willer glaubten nicht, dass die Entscheidung für den Standort Obergriesbach/Zahling auf Basis aller zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurde. Das brachte dem Gemeinderat später den Vorwurf ein: „Man darf nicht leichtfertig Entscheidungen treffen, wenn man keine Ahnung hat.” Für Manfred Kern war es wichtig, „dass alle Ortsteile mit einem guten Netz versorgt werden”. Wenn das der Fall ist, könne der Funkmast auch woanders stehen. „Die Strahlung ist überall gefährlich”, gab Hans Greppmeier zu bedenken. Und sollte es einen neuen Standort geben, müsse man auch auf die dortigen Anlieger Rücksicht nehmen. Damit auch die Bürger zu Wort kamen, wurde die öffentliche Sitzung unterbrochen. Die vorgebrachten Argumente waren dieselben, wie bei der Infoveranstaltung am Freitagabend. „Warum brauchen wir so ein Monstrum?” „Wir sollen die ganze Region abdecken und sind dabei die Gelackmeierten.” Die Strahlenbelastung erklärte noch einmal Herbert Lange von der Interessensgemeinschaft. Der jetzige Funkmast am Schlossberg habe drei Sender, von denen eine Strahlenbelastung von etwa 650 Mikrowatt pro Quadratmeter ausgehe. „Der neue Mast zwischen Obergriesbach und Zahling hat 15 Sender, von denen pro Sektor über 18 000 Mikrowatt je Quadratmeter ausgestrahlt werden.” Der Standort am Gemeinschaftshaus sei besser geeignet, „weil man ihn 270 Meter in den Wald reinsetzen kann”. Damit sei man 500 Meter von der Wohnbebauung entfernt und die Bäume würden die Strahlung abschwächen. Der neue Sendemast strahlt immerhin in einem Umkreis von zehn Kilometern. Dem öffentlichen Druck nachgebend, wollen die Gemeinderäte jetzt noch einmal Gespräche mit der Deutschen Funkmast GmbH aufnehmen, und prüfen, ob ein anderer Standort möglich ist und eventuell ein zweites Gutachten über die Standortfrage einholen. Dabei will Zweiter Bürgermeister Daniel Schulz auch das Landesamt für Umwelt einschalten. Für diese Ankündigung des Zweiten Bürgermeisters gab es Applaus für die Gemeinderäte. „Toll, dass sie nochmals darüber nachdenken wollen”, war die Invasion vorerst beendet. „Die Strahlung ist überall gefährlich”