Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.03.2019 12:00

Bürgermeisteramt bleibt in Obergriesbach Nebenjob

„Die Aufgaben werden mehr, die Bürger anspruchsvoller. Der Bürgermeister sollte den ganzen Tag greifbar sein, das ist kein Nebenjob mehr”, machte Amtsinhaber Josef Schwegler klar, in welche Richtung er tendiert. Und: „Der Bürgermeister muss flexibel sein.” Er mache jetzt Platz für einen „jungen dynamischen Nachfolger”. Es sei wichtig, rechtzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Das erste Plädoyer für einen ehrenamtlichen Gemeindechef kam von Drittem Bürgermeister Jürgen Hörmann. Mit Blick auf die Kosten, ein ehrenamtlicher spare der Gemeinde jährlich etwa 46 000 Euro, meinte er, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. „Der Bürgermeister kann zugleich auch die Bauhofleitung machen.” Das wären kurze Wege zu den Mitarbeitern.

Nur fünf für den

„Bei der Fülle der Aufgaben ist das nicht machbar”, war dagegen Zweiter Bürgermeister Daniel Schulz überzeugt. Damit traf er auch die Ansicht von Berthold Schmitt. „Die Herausforderungen an einen Bürgermeister sind ehrenamtlich nicht zu schaffen.” Bei einem hauptberuflichen könne man ins Auge fassen, die VG zu verlassen, um die enorme VG-Umlage zu sparen. „Es kann sich jeder ausrechnen, wie viel Personal man sich dafür leisten kann.” Manfred Kern war der Meinung, für einen ehrenamtlichen Bürgermeister leichter Kandidaten finden zu können.

„Hin und her gerissen”, zeigte sich Hans Greppmeier. Er brachte ein neues Argument in die Diskussion. „Ein ehrenamtlicher kann nach sechs Jahren wieder zurück in seinen Beruf.” Ein hauptberuflicher könnte dagegen nach sechs Jahren eventuell auf der Straße stehen. Peter Liebl schlug vor, dass der neue Bürgermeister die ersten sechs Jahre ehrenamtlich sein soll, „um mit Hilfe des gesamten Gemeinderates zu lernen”. Dann könne man immer noch entscheiden, wie die künftige Amtsführung sein soll.

Für einen hauptberuflichen Bürgermeister stimmten schließlich Josef Schwegler, Berthold Schmitt, Gerhard Kinzel, Daniel Schulz und Hubert Wachinger.

Nach relativ kurzer Diskussion im Gemeinderat zeigte sich auch, dass die Nachfolge von Josef Schwegler, der wie berichtet 2020 nicht mehr zur Verfügung steht, kein größeres Problem werden dürfte. Hans Willer und Gerhard Kinzel kündigten gleich zu Beginn der Sitzung ihre Kandidatur an – ohne zu wissen, wie die Abstimmung ausgehen wird. Mehr dazu in der Donnerstag-Ausgabe der Aichacher Zeitung oder im E-Paper.


Von Verena Heisserer
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